Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Wörthsee:Christel Muggenthal kandidiert mit Verein statt Partei

Die amtierende Bürgermeisterin tritt erstmals nicht für die SPD an. Unterstützt wird sie stattdessen von einem parteiübergreifenden Bündnis.

Von Christine Setzwein

Der erste Schritt zur Kandidatur ohne eigene Liste ist getan. Am Mittwochabend hat sich in Wörthsee der Verein "Bürgermeisterin für alle" konstituiert mit dem einen Ziel: Christel Muggenthal als parteifreie Kandidatin zu nominieren und ihr zu einer zweiten Amtszeit zu verhelfen. 2014 war Muggenthal noch für die SPD angetreten.

15 Mitglieder hat der Verein, der im "Augustiner" aus der Taufe gehoben wurde, zehn wären nötig gewesen. Unterstützt wird die 64-Jährige dabei von Wörthseern aus verschiedenen politischen Lagern. Zum Beispiel von Elisabeth Kruppa. Die gebürtige Steinebacherin wurde erst vor kurzem für ihre 40-jährige Mitgliedschaft in der CSU geehrt. Oder Kai Müller, Pressesprecher der Gruppierung Wörthsee-Aktiv. Mit dabei war am Mittwoch auch Franz Polz, Parteifreier in der CSU-Gemeinderatsfraktion.

Warum sie Muggenthal unterstützen? "Weil sie gute Arbeit geleistet hat und eine vertrauenswürdige Person ist. Es ist in meinem Sinne, dass sie ihre Politik weiterbetreibt - ohne Parteipolitik", sagte Kruppa. Müller, regelmäßiger Besucher der Gemeinderatssitzungen, "weiß keinen besseren Kandidaten". Muggenthal habe vorgemacht, "wie es geht". Marianne Sponner schätzt an der Bürgermeisterin, dass sie nicht polarisiere und nicht polemisch sei. Sponner wurde zur Vorsitzenden des Vereins gewählt. Die selbständige Architektin ist aus dem Ortsteil Walchstadt und "tief verwurzelt in der Gemeinde". Die 59-Jährige ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und zwei Enkel. Für die Kommunalpolitik interessiert sie sich schon länger. 2014 hat sie als Parteifreie auf der CSU-Liste kandidiert, "um meinen Bruder Franz Polz zu unterstützen", wie sie sagt. Sie habe "absoluten Respekt" vor jedem, der sich in der Kommunalpolitik engagiert.

Sponners Stellvertreterin ist Christine Rose. Die 52-jährige BR-Moderatorin saß bis 2014 zwölf Jahre als Parteifreie der SPD-Fraktion im Gemeinderat, sechs davon übte die Mutter von zwei Söhnen das Amt der Dritten Bürgermeisterin aus. Sie charakterisiert Muggenthal als "angenehm unaufgeregt". Zur Kassierin wurde Manuela Polz, 56, gewählt, ebenfalls Mutter von zwei Söhnen. Sie arbeitet in der Steuerkanzlei ihres Mannes mit und engagiert sich im Verein "Walchstadt hilft". Der Vorstand von "Bürgermeisterin für alle" wurde auf fünf Jahre gewählt.

Nominiert wird Christel Muggenthal am Donnerstag, 7. November, im Augustiner. Beginn der öffentlichen Veranstaltung ist um 18.30 Uhr. Dann braucht die Kandidatin mindestens 80 Unterstützerunterschriften von Wörthseer Wahlberechtigten, damit sie ohne eigene Liste antreten kann. Unterzeichnet werden muss im Rathaus.

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SZ vom 02.11.2019
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