Ein vermutlich wildernder Hund ist am Samstagmittag gegen 14.30 Uhr in Wörthsee von einem Jäger mit zwei Schüssen aus einer Flinte erschossen worden. Der Vorfall spielte sich in einem Waldstück unmittelbar neben dem öffentlichen Spielplatz der Grundschule und der Graf-Toerring-Straße ab, berichteten Augenzeugen, darunter eine 42-jährige Frau aus Wörthsee mit drei Kindern im Alter von fünf, sieben und acht Jahren sowie deren Großmutter. Sie befanden sich im Abstand von ungefähr zehn Metern zum Jäger, als die tödlichen Schüsse fielen. Der Vater der drei Kinder hat nach eigenen Angaben bei der Polizei in Herrsching Anzeige erstattet, weil er davon ausgeht, dass die Aktion nicht gesetzlichen Vorgaben entsprach. Seine Kinder seien geschockt und hätten "den halben Tag lang geweint." Ein Kind möchte nun nicht mehr zur Schule.
Die Herrschinger Polizei bestätigte den Vorfall zwar auf Nachfrage, nannte vorerst aber keine weiteren Details. Der Hund soll allerdings schon seit Wochen in der Gegend gewildert haben. Ob es sich bei dem erschossenen Tier, nach Angaben der Zeugen ein größerer Mischlingshund, tatsächlich um den Wilderer handelt, ist unklar. Als wildernd gelten Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung ihrer Führerin oder ihres Führers Wild töten oder erkennbar hetzen. Das Landesjagdgesetz räumt die Möglichkeit ein, einen wildernden Hund abzuschießen.