Freizeit:Diese "Seebären" wollen einen neuen Kiosk am Wörthsee eröffnen

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Sie sind Freunde und vielleicht bald Geschäftspartner: Florian Wiechert (li.) und Florian Grabmaier und ihr Kiosk-Konzept "Seebär". (Foto: oh)

Die Ideen von Florian Grabmaier und Florian Wiechert begeistern den Gemeinderat. Die Politiker sind skeptisch zugleich, weil ein gutes Konzept noch mehr Ausflügler anziehen könnte.

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Sie sind beide 27 Jahre alt und waschechte Wörthseer, sie haben den selben Vornamen Florian, sind seit Kindertagen eng befreundet und haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen Wörthsee lebens- und liebenswerter machen. Dafür haben sie sich ein Konzept für den Kiosk am Badeplatz Maistraße überlegt und den "Seebär" in der Gemeinderatssitzung am Montag präsentiert.

Drei Kioske gibt es am Wörthsee im Gemeindegebiet Wörthsee: an der Maistraße, am Badeplatz Birkenweg und an der Rossschwemme in Walchstadt. Mit dem Verkaufsstand an der Maistraße, dem kleinsten Badeplatz, hatte die Gemeinde in den vergangenen Jahren wenig Glück. Über den Pächter aus Herrsching gab es immer wieder Beschwerden der Anlieger wegen zu viel Lärm, seinen Nachfolger aus Wörthsee band im vergangenen Jahr die Inbetriebnahme des Dorfladens. Jetzt wollen es die Jungen besser machen.

Zwei Container mit Terrasse, so könnte der neue Kiosk am Badeplatz Maistraße in Wörthsee ausschauen. (Foto: oh)

Grabmaier ist Kälte- und Klimatechniker und hat eine eigene Firma. Wiechert ist Wirtschaftspsychologe und arbeitet als Exportleiter einer französischen Firma im Homeoffice. Für den Kiosk an der Maistraße haben sie sich eine Containerlösung überlegt, einen für den Verkauf, eine zweiten als Lager und darauf eine Terrasse mit Blick auf den See. Die erste Frage, die sich die Beiden stellten, war: "Welche Bedürfnisse haben die Badegäste?" Eigentlich nicht viele: Kühle Getränke, guten Kaffee, unkompliziertes Essen und zuverlässige und hygienische Sanitäranlagen, zählte Wiechert im Gemeinderat auf.

Sie sind Freunde und vielleicht bald Geschäftspartner: Florian Wiechert (li.) und Florian Grabmaier und ihr Kiosk-Konzept "Seebär". (Foto: oh)

Aber die "Seebären" möchten mehr bieten. Sie wollen Treffpunkt sein für Einheimische und Infopoint für Neubürger und Ausflügler. Und das alles in einem kleinen Team, "das hilfsbereit, freundlich und fröhlich ist". Geöffnet sein soll der Kiosk nicht nur im Sommer, sondern auch sonst an schönen Tagen. Die Container - geschätzte Kosten 50 000 bis 70 000 Euro würden Grabmaier und Wiechert finanzieren, die Gemeinde sollte die Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom zur Verfügung stellen.

Im Gemeinderat herrschte prinzipiell Begeisterung über das Konzept. Dem einen schienen die Container zu hoch, dem anderen zu wuchtig. Über alles könne man reden, sagte Wiechert. "Eine super Vorstellung", meinte Bürgermeisterin Christel Muggenthal (SPD). Aber: Es gibt einen Gemeinderatsbeschluss, der eine Untersuchung aller drei Kioske vorsieht und in der auch die Frage zu beantworten ist, ob der kleine Badeplatz überhaupt noch einen Kiosk erhalten soll, um nicht noch mehr Ausflügler anzuziehen.

"Wäre es demotivierend, wenn ihr ein Jahr warten müsstet?", fragte Muggenthal darum die potentiellen Pächter. Für Paul Grundler (Wörthsee-Aktiv) wäre es auch vorstellbar, das Seebär-Konzept an der Rossschwemme zu realisieren. Dort läuft der Pachtvertrag noch dieses Jahr, und der alte Kiosk müsse ohnehin abgerissen werden. In einem Gespräch mit Grabmaier und Wiechert will Muggenthal nun eruieren, ob für heuer nicht auch eine provisorische Lösung möglich wäre.

© SZ vom 27.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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