Wörthsee:Kapitaler Fang

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Angler ziehen einen 55 Kilo schweren Waller aus dem Wörthsee

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Es sind im Fünfseenland ja schon oft Riesen-Fische aus dem Wasser geholt worden, aber was beim Andechser Georg Scheitz jun. und beim Seehausener Ludwig Manusch jetzt angebissen hat, ist schon ein besonderes Kaliber: Der Wels, den die Freunde im Wörthsee geangelt haben, wog 55 Kilogramm und war 2,25 Meter lang. "Der größte Fang, den ich jemals gemacht habe und jemals machen werde", meinte der 21-jährige Scheitz dazu. Von 5 Uhr früh bis abends um 19 Uhr warten die Beiden, dass endlich ein Hecht anbeißt. Auf den Räuber hatten es die Angler eigentlich abgesehen. Scheitz: "Wir wollten mal wieder Hecht grillen." Als sie schon alles zusammenpacken wollten, kam wie aus dem Nichts ein Waller aus dem Wasser und schnappte sich den Köder - ein 30 Zentimeter langer Plastikfisch. Der riesige Wels kämpfte. Wie lange es gedauert hat, bis der Fisch endlich im Boot war, weiß Scheitz gar nicht. "Wir haben nicht auf die Uhr geschaut." Der Kescher war zu klein, also bleib nur der "Wallergriff". Dabei muss der Angler dem Fisch ins Maul greifen, nur so kann er ihn ins Boot ziehen. Ohne Handschuhe ist das nicht ratsam, mit den Zähnen im breiten Maul des Wallers ist nicht zu spaßen. Den Riesenfang von der Angel lassen durften die zwei Freunde nicht. Wer am Wörthsee einen Wels erwischt, muss ihn rausziehen, das ist Vorschrift und steht so auch auf der Angelkarte.

Waller fühlen sich offensichtlich sehr wohl in den Seen des Landkreises. Sonst würden sie nicht so groß und alt werden. Am Ammersee gingen Berufsfischer Simon Rauch ein 1,77 Meter langer und 33 Kilo schwerer und kurz darauf ein 1,85 Meter langer und 44 Kilo schwerer Wels ins Netz. Am Starnberger See holte ein Hobbyangler einen 1,92 Meter langen und 47 Kilo schweren Waller aus dem Wasser.

Der Raubfisch wächst Zeit seines Lebens und kann bis zu 80 Jahre alt werden. Wie viele Jahrzehnte der Riesenwaller aus dem Wörthsee auf dem Buckel hat, weiß Georg Scheitz nicht. Was er weiß: "Er schmeckt gut." Der Andechser schreibt das dem sauberen Wasser des Wörthsees zu. Zwei Portionen haben die Freunde schon verdrückt. Die restlichen liegen in der Tiefkühltruhe.

© SZ vom 28.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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