Wörthsee:Hotspot muss warten

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Der Gemeinderat Wörthsee sieht momentan keinen Bedarf für öffentliches Wlan

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Braucht es in der Gemeinde Wörthsee Wlan-Zugänge zur freien Verfügung? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Gemeinderat am Mittwoch. Anlass ist die Initiative Bayern-Wlan, mit der der Freistaat jeder Kommune zwei Hotspots finanziert. Auf die Gemeinde kämen dabei die Kosten für die Leitungen und den Betrieb zu. Das wären einmalig etwa 1500 Euro und dann pro Monat und Hotspot 67 Euro, berichtete Bauamtsmitarbeiterin Annika Sedlmair. An den Kosten sollte das Projekt nicht scheitern, aber wohin mit den Teilen? Die Begeisterung der Gemeinderäte hielt sich ohnehin in Grenzen. "Von Seiten der Bürger gibt es keine Nachfrage", sagte Bürgermeisterin Christel Muggenthal (SPD).

Die Verwaltung hatte drei Standorte ausgewählt: den Bahnhof, den Gasthof "Augustiner" und das Sportgelände beim Albrecht-Deyhle-Haus. Die Bahn hat einen Hotspot auf ihrem Gelände abgelehnt, auch der Besitzer des Alten Bahnhofs Steinebach will keinen an dem denkmalgeschützten Gebäude. Das Sportgelände wurde von den Gemeinderäten ausgeschlossen, mit dem Augustiner-Wirt wurde noch nicht gesprochen. Die Gemeinderäte teilten aber die Meinung von Josef Kraus (CSU), ein Hotspot gehöre dahin, wo sich Leute aufhalten, am See etwa. Am Il Kiosko bietet Wirt Gene Aurigemma bereits einen an. Auch in der Gemeindebücherei ist einer. Arthur Schnorfeil (SPD) wies auf das "Digitalisierungs-Defizit" hin und darauf, dass ein Hotspot ein Angebot für Jugendliche wäre, die sich kein großes Datenvolumen auf ihren Handys leisten können: "Die paar Euro sollte uns das schon wert sein".

Angenommen wurde der Vorschlag von Florian Tyroller (Grüne). Ein Hotspot auf dem Kirchenwirt-Areal, das gerade entwickelt wird, mit Wirtshaus und Wohnungen, würde den Aufenthaltswert in der Dorfmitte verbessern, meinte er. Auf die Fördermittel des Freistaats wird verzichtet.

© SZ vom 29.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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