Wörthsee:Dorfladen nur mit Bürgschaft

Wörthseer Gemeinderäte stimmen nur vorbehaltlich zu

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Im dritten Quartal 2016 könnte der Dorfladen in Wörthsee Realität werden. So steht es auf der Homepage des Vereins "WIR - Wörthsee isst regional". Doch es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis das Projekt "von Wörthseern für Wörthseer" wahr wird. Es gibt immer noch keinen Mietvertrag mit der Kreissparkasse, in deren ehemalige Filiale der Dorfladen einziehen möchte. Es wurde weder der Umbau noch eine Nutzungsänderung beantragt. Und es fehlt immer noch der Zuschuss von der Leader-Aktionsgruppe Ammersee (LAG), immerhin 37 000 Euro. Das Geld soll jetzt nur fließen, wenn die Gemeinde eine Bürgschaft über die Summe übernimmt. Ohnehin habe sich die LAG schwer getan mit der Zusage, sagte Bürgermeisterin Christel Muggenthal in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Denn Dorfläden würden von der EU nur in Kommunen gefördert, in denen keine anderen Einkaufsmöglichkeiten mehr existieren. In Wörthsee gibt es aber noch einen Supermarkt. Dass die LAG trotzdem einen Zuschuss genehmigt hat, liegt daran, weil der Dorfladen in Wörthsee auch ein soziales Projekt sein soll: ein Treffpunkt für die Bürger.

Trotzdem ist der Laden ein Wirtschaftsunternehmen. Deshalb war Gerhard Hertlein von der Kommunalaufsicht im Landratsamt erst einmal dagegen, dass die Gemeinde die Bürgschaft übernimmt. Nach einem Gespräch mit WIR-Vertretern sagte er allerdings zu, die Sache zu prüfen, wenn ihm die Förderungsrichtlinien und ein Bürgschaftsvertrag vorlägen. Das ist nun auch schon wieder einige Wochen her. Passiert ist nichts. Damit endlich was weitergeht, will Hertlein nun kommende Woche "einen Rundruf starten", sagte er am Donnerstag zur SZ.

Im Gemeinderat war die Bürgschaft umstritten. CSU und Freie Wähler stimmten dagegen. "Sollen doch die Vereinsmitglieder selber bürgen", meinte Finanzreferent Franz Polz. Die Gemeinde habe schon 8000 Euro für das Projekt bezahlt, sagte Harald Lossau und dürfe auf keinen Fall das wirtschaftliche Risiko eines Dorfladens tragen. Arthur Schnorfeil (SPD) monierte, dass keine Finanzierungs- und Wirtschaftlichkeitsberechnung vorliege. SPD, Grüne und Wörthsee-Aktiv rangen sich trotzdem zu einem Ja durch - vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kommunalaufsicht.

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