Wörthsee:Dorfladen bleibt geschlossen

Rettungsversuch nach der Insolvenz ist gescheitert

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Der Dorfladen in Wörthsee ist Geschichte. Wie Nina Henzel ihren Unterstützern für eine Wiedereröffnung mitteilt, ist ihr Rettungsversuch gescheitert. Mit einem neuen Konzept wollte die 39-Jährige den Laden weiter führen, nachdem er im Dezember Insolvenz angemeldet hatte und am 31. Januar geschlossen worden war. Dafür hatte sie 12 000 Euro an Spenden gesammelt. Dieses Geld zahlt sie jetzt zurück. In der Kürze der Zeit sei es nicht möglich gewesen, ein ausreichend tragfähiges Gesamtpaket zu schnüren, teilt sie mit. Henzel: "Viele Gespräche, Telefonate, Nachrichten - leider auch ein paar Drohungen - haben die letzten Tage und Wochen sehr spannend gemacht." Die zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung und der Zuspruch seien überwältigend gewesen. "Über die Lücke, die der Dorfladen nun hinterlässt, bin ich sehr traurig."

Nachdem Henzel ihr Konzept am 13. Januar in der Versammlung der stillen Gesellschafter vorgestellt hatte, war auch der Insolvenzverwalter, der Münchner Rechtsanwalt Mirko Möllen, zuversichtlich. "Ich freue mich, dass sich eine mögliche Nachfolgerin gefunden hat. Sollten die finanziellen Mittel und genügend Mitarbeiter vorhanden sein, kann die Eröffnung eines neuen Dorfladens in Wörthsee gelingen", teilte er der SZ mit. Daraus wird nichts. Dem Vernehmen nach soll es anonyme Anrufe beim Vermieter, der Kreissparkasse und einem Brotlieferanten gegeben haben, Henzel nicht zu unterstützen.

Nach nur eineinhalb Jahren scheiterte das Projekt Dorfladen, in dem nicht nur gesunde Lebensmittel verkauft wurden, sondern der auch zum Treffpunkt für viele Wörthseer wurde. Doch die Kosten konnten nicht gedeckt werden, weil zu wenige Kunden kamen. Es gab keine ausreichende wirtschaftliche Basis mehr für das Fortbestehen.

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