wörthsee:CSU-Mann contra SPD-Frau

In Wörthsee kommt es erwartungsgemäß zur Stichwahl zwischen Josef Kraus (CSU) und Christel Muggenthal.

Von Christine Setzwein

Die Wörthseer müssen in knapp zwei Wochen noch einmal an die Urne. Keiner der vier Bürgermeisterkandidaten schaffte im ersten Anlauf mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen. In der Stichwahl am 30. März stehen sich nun Josef Kraus (CSU) und Christel Muggenthal (SPD) gegenüber. Gerald Grobbel (Grüne) und Andrea Stipp (Freie Wähler) sind aus dem Rennen.

Es war spannend. Das erste Wahllokal (Rathaus) war ausgezählt - und Muggenthal lag mit 136 Stimmen vor Kraus mit 95. Doch der CSU-Mann holte auf, landete schließlich mit 997 Stimmen (35,51 Prozent) auf dem ersten Platz. Er sei überglücklich, sagte der 55-Jährige. Denn die letzten Tage vor der Wahl seien sehr belastend gewesen für ihn und seine Familie. Wieder einmal kursierten in Wörthsee anonyme Flugblätter, wurden CSU-Plakate heruntergerissen, Kandidaten diffamiert. Er werde versuchen, in den kommenden zwei Wochen bis zur Stichwahl "präsent zu sein", sagte der 55-Jährige.

Das will auch Christel Muggenthal. Sie werde mit den Hausbesuchen weitermachen, sagte die 59 Jahre alte SPD-Gemeinderätin. Sie erhielt 761 Stimmen (27,10 Prozent) und sei "sehr froh", in die Stichwahl gekommen zu sein.

Andreas Stipp war das nicht vergönnt. Der 46-Jährige trat zum ersten Mal bei einer Kommunalwahl an und kam aus dem Stand auf Platz drei: 555 Stimmen (19,76 Prozent) entfielen auf den Unternehmer. Darüber zeigte er sich sehr zufrieden. Andererseits fand er es schade, dass er nicht an "vorderster Stelle" gelandet sei. Er hoffe nun auf ein Mandat im Gemeinderat.

Abgeschlagen auf dem letzten Platz und entsprechend "enttäuscht" war der 46 Jahre alte Gerald Grobbel. Der Grüne war 2008 noch auf gut 30 Prozent der Stimmen gekommen. Damals hatte allerdings die SPD keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt. "Dieses Mal haben wir uns gegenseitig die Stimmen weggenommen", analysierte Grobbel das Ergebnis. Die Grünen werden nun für die Stichwahl voraussichtlich eine Wahlempfehlung für Muggenthal aussprechen.

Am Sonntag lag die Wahlbeteiligung in Wörthsee bei 71,96 Prozent. Von den 3934 Stimmberechtigten gingen 2831 an die Urnen. Bürgermeister Peter Flach (CSU) war mit dem Ausgang zufrieden. "Es zeigt sich", sagte er, "dass die Wörthseer mündig sind, sich nicht von großen Wahlplakaten beeindrucken lassen, sondern die einzelnen Kandidaten hinterfragen und genau wissen , was diese in der Vergangenheit für die Gemeinde geleistet haben."

Große Aufregung herrschte vergangene Woche über ein Flugblatt von Christine Rose, das zusammen mit dem Parsberg Echo in allen Briefkästen lag. Rose verabschiedete sich damit nach zwölf Jahren aus dem Gemeinderat, wo sie als Parteifreie Mitglied der SPD-Fraktion war. Sie bedanke sich bei den Bürgern, aber auch bei Bürgermeister Peter Flach und den Gemeinderäten für die "konstruktive Zusammenarbeit über all die Jahre", schreibt sie. Gleichzeitig kritisiert sie Freie Wähler und die neue Gruppierung Wörthsee-Aktiv. "Vorwürfe und Anschuldigungen, Bürgermeister und Gemeinderat würden am Bürger vorbei wichtige Entscheidungen durchwinken, intransparent handeln und Zusagen nicht einhalten, sind schlicht unwahr", steht in dem Flugblatt.

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