Wirtschaftspreis:Finalist außer Konkurrenz

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(V. li.) Martin Eickelschulte, Monika Schüßler-Kafka (Inning), Anna Neppel (Andechs), die Preisträger Thomas Jacobs und Horst Marek (AWA), Christian Schiller (Herrsching), Landrat Roth und Christoph Winkelkötter. (Foto: Arlet Ulfers)

Landrat Karl Roth zeichnet die Abwasserbetriebe AWA-Ammersee aus. Ein anderes Unternehmen hatte man schlicht übersehen

Von Otto Fritscher, Starnberg

Der Gewinner des Wirtschaftspreises, den der Landkreis Starnberg alljährlich auslobt, heißt diesmal AWA-Ammersee. Der Verband, der sich um Wasser, Abwasser und erneuerbare Energien in den Gemeinden Herrsching, Andechs, Inning, Seefeld, Wörthsee, Wielenbach und Pähl kümmert, schaue "weit über den Tellerrand hinaus", lobte Landrat Karl Roth den Preisträger, "die AWA macht eben das Fünkchen mehr". Er meinte damit etwa das nach ökologischen Standards gebaute Betriebsgebäude in Herrsching, aber auch die Mitarbeiterwohnungen, die die AWA derzeit errichtet. Die AWA seien ein "kommunales Vorzeige-Unternehmen". Diesmal richtete sich der Preis nämlich ausschließlich an Unternehmen in kommunaler Trägerschaft, also etwa Kliniken, Gemeindewerke, diverse Verbände und soziale Einrichtungen.

Die erste Urkunde "für hervorragende Leistungen" gab es indes für den Abwasserverband Starnberger See, den Wirtschaftsförderer Christoph Winkelkötter über den grünen Klee lobte. Er nahm es auf seine Kappe, dass man es versäumt habe, den Verband in die Reihe der zehn Finalisten aufzunehmen, so sei der Abwasserverband eben "Finalist außer Konkurrenz". Dessen Geschäftsführer Norbert Impelmann lächelte etwas gequält.

Gelöste Stimmung indes bei Thomas Jacobs und Horst Marek, den Betriebsleistern der AWA. Sie ist 2006 aus dem Abwasserverband Ammersee-Ost hervorgegangen, und kümmert sich um Trinkwasser und Abwasser, betreibt mit dem Abwasserverband Ammersee-West gemeinsam die Kläranlage in Eching. Zum Verbandsgebiet zählen 260 Kilometer Abwasserkanäle und 57 Pumpwerke, die AWA beschäftigt 30 Mitarbeiter. "Dass das kostbare Gut Wasser in kommunaler Hand ist und bleibt, ist ganz entscheidend", sagte Winkelkötter.

IHK-Chef Martin Eickelschulte berichtete bei der Preisverleihung am Dienstagabend im Foyer der Starnberger Kreissparkasse von seinen diversen Auslandsreisen, wie beispielsweise in die USA, "wo alle Autobahnränder vollgemüllt sind", oder nach China, "wo man das Trinkwasser nicht mal zum Zähneputzen hernehmen kann. "Bei uns funktioniert dagegen einfach alles", resümierte er, die Wasserversorgung, das Gesundheitswesen und die Müllabfuhr und wo weiter. Und: "Vieles wird über Gebühren finanziert, aber die sind im Landkreis Starnberg zum Teil deutlich unter dem Bundesdurchschnitt." Die Gäste der etwas spärlicher als in den Vorjahren besuchten Preisverleihung vernahmen es mit Staunen.

Zu Finalisten hatte eine Jury folgende kommunale Unternehmen nominiert: Amper-Verband, AWA-Ammersee - Wasser- und Abwasserbetriebe, AWISTA Abfallwirtschaftsverband, Gemeindewerke Gilching, Regionalwerk Würmtal, Würmtal-Zweckverband, Kreisklinikum Starnberg, Verband Wohnen, Stadtbücherei Starnberg und Sozialdienst Pöcking. Welche Branche sich um den Wirtschaftspreis 2018 bewerben darf, ist noch nicht bekannt.

© SZ vom 19.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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