Wirtschaftspreis:Die besten Unternehmen im Landkreis Starnberg

Gilching Wirtschaftspreis

Sieht aus wie ein Hirschgeweih, ist aber die Trophäe für die Sieger beim Wirtschaftspreis, die sich auf der Bühne im Gilchinger Rathaus versammeln.

(Foto: Georgine Treybal)

Mit dem Wirtschaftspreis werden die drei vorbildlichsten Ausbildungsbetriebe ausgezeichnet. Die Firmen müssen ihren Nachwuchs künftig auf digitalen Wegen rekrutieren.

Von Otto Fritscher, Gilching

200 Gäste drängeln sich im Saal, es werden zusätzliche Stühle hereingeschleppt. "Hollywood-Gefühl" wünscht sich Manfred Walter für diesen Abend und spielt auf die Oscar-Verleihung an: "Alle kommen rein, und keiner weiß, wer gewinnt", erklärt der Gilchinger Bürgermeister, der an diesem Dienstagabend in seinem neuen Rathaus Gastgeber für die Verleihung des Wirtschaftspreises ist, den der Landkreis alljährlich vergibt. Auch hier werden zunächst die Finalisten, 15 an der Zahl, vorgestellt - und dann die drei Preisträger von Landrat Karl Roth auf die Bühne gerufen. Es sind Webasto aus Stockdorf, Elektro Saegmüller aus Starnberg und die Zimmerei Gansneder aus Pöcking - alle Firmen, die sich besonders gut und innovativ um ihre Azubis kümmern.

500 junge Leute fangen jedes Jahr in den Betrieben des Landkreises Starnberg eine Ausbildung an, aber es wird immer schwieriger Nachwuchs zu finden. Da reichen Zuschüsse für das Fitness-Studio, Grillparties oder gar kostenlose Handys nicht mehr aus. Die Arbeitgeber müssen sich auf neue Wege bei der Rekrutierung von jungen Leuten begeben. Davon ist Sabrina Klix, Gründerin der Personalagentur "Seetalent" in Gilching, überzeugt und liest den versammelten Bossen in ihrem Vortrag die Leviten. Denn schon die sogenannte Generation Y, zu der die zwischen 1980 und 1997 Geborenen gerechnet werden, sei nur noch Internet zu erreichen. Den Firmeninhabern rät sie darum, die sozialen Plattformen wie LinkedIn oder Xing zu verwenden. Noch mehr auf digitale Kanäle ist die Generation Z geeicht, zu der alle gehören, die jünger als 20 Jahre sind.

Klix nennt diese Altersgruppe die "Generation Youtube", die täglich mindestens fünf Stunden auf Youtube, Whatsapp, Instagram oder anderen sozialen Netzwerken unterwegs ist. Klix, selbst ehemalige Personalchefin, führt als Beispiel einen fiktiven Zehntklässler an, der Mechatroniker werden will und sich über die Möglichkeiten in der Region auf seinen üblichen Kanälen informieren will. "Sucht man bei Youtube nach den Stichworten Starnberg und Ausbildung, findet man wenig bis nichts", sagt Klix. Lediglich die Firma Saegmüller aus Starnberg sei auf der ersten Seite der Ergebnisliste aufgeführt. Auch eine Google-Suche führe zu keinem brauchbaren Ergebnis. "Da kommen nur Jobbörsen und kein Unternehmen aus dem Landkreis. Warum?", fragt Klix die Manager.

Auch Bewerbungen per Email seien noch nicht in allen Firmen Standard. "Da muss schnell geantwortet werden, sonst bewirbt man sich eben woanders," sagt Klix, denn: "Diese Generation hat keine Geduld mehr." Weiterer Tipp: Die Firmen sollten ihre Azubis als "Markenbotschafter nehmen, denn Gleichaltrigen glauben junge Leute am ehesten." Genug Gesprächsstoff für das Beisammensein im Foyer. Auch eine Frage von Christoph Winkelkötter wird beantwortet: "Was kommt nach der Generation Z?" Es wird die "Generation Alpha" sein, so Klix.

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