Süddeutsche Zeitung

Wintersport im Fünfseenland:Startklar am Skihügel

Der Lift am Kreuzmöslberg und die Spurgeräte für Langlaufloipen stehen bereit. Nun fehlt nur noch ein wenig Schnee.

Von Astrid Becker

Die magische Zahl lautet "zehn". So viele Zentimeter Schnee müssen mindestens gefallen sein und auch liegen bleiben, damit das Rodeln, Skilaufen oder Langlaufen zum Vergnügen wird. Aber die Wetterprognosen dafür sind günstig für dieses Wochenende, und so stehen die Menschen, die Freizeitsportlern und Familien winterlichen Freuden im Schnee ermöglichen, nun in den Startlöchern. Das Angebot im Landkreis dafür ist sogar recht umfangreich. Ein Überblick.

Skifahren

Der Skilift am Kreuzmöslberg bei Aufkirchen ist ein Traditionsbetrieb, der seit knapp fünf Jahrzehnten von der Familie Schmid geleitet wird. Er ist der einzige seiner Art im ganzen Landkreis Starnberg und erfreut sich vor allem bei Familien mit Kindern und Anfängern großer Beliebtheit - sofern er in Betrieb ist. Mindestens zehn Zentimeter Neuschnee wünscht sich der 47 Jahre alte Betreiber Robert Schmid. Schon im November habe er den Lift aufgestellt, erzählt er. Jederzeit, so sagt er, könnte er ihn nun für sein Wintersportlerpublikum öffnen, das sogar eigens aus München anreise. Die große Resonanz ist es auch, die Schmid dazu bewegt, den Betrieb der Anlage aufrechtzuerhalten. Denn: "Das Ganze ist ein Draufzahlgeschäft", sagt er. Um allein Unkosten wie für den TÜV und die Berufsgenossenschaft wieder hereinzubekommen, brauche er drei schneereiche Wochenenden mit Hochbetrieb: "Die gab es aber in den vergangenen Jahren so nicht mehr." Trotzdem hält Schmid noch an seinem Lift fest, zumindest vorerst. Sofern genug Schnee liegt, kann er samstags und sonntags am Kreuzmöslberg zwischen zehn und 17 Uhr und an Wochentagen zwischen 14 und 17 Uhr genutzt werden. Eine Zehnerkarte kostet für Kinder vier Euro, für Erwachsene fünf Euro und für Erwachsene mit Kleinkindern sechs Euro. Tagesaktuelle Informationen gibt es unter Telefon 08151/971707 oder im Internet unter www.facebook.com/skilift.kreuzmoeslberg.

Langlaufen

Von zehn Zentimeter spricht auch Helmut Wagner aus Hadorf. Seit mehr als 20 Jahren spurt der Landwirt im Winter die Langlaufloipe auf dem Golfplatz bei Hadorf. Auch er könne jederzeit losfahren, um die Spur zu legen, sagt auch er. Doch dafür bräuchte es genug Schnee und auch ein wenig Frost. Seine Loipe rund um den Golfplatz ist etwa sechs Kilometer lang und bietet mit ihren Anschlussstrecken von Söcking und Perchting her beste Bedingungen für den klassischen und Skating-Stil. Eine zweite Loipe beginnt nördlich von Söcking am Sportplatz und führt Richtung Andechs. Dort spurt der "Radl-Rudl", wie sich Rudi Bichler nennt, regelmäßig die Strecke, die vom Dorfbrunnen an der Erlinger Kirche nach Süden in Richtung Molkerei und Damwildgehege führt, der dortigen Teerstraße folgend bis zum Parkplatz. Zudem gibt es noch eine Zubringer-Loipe am Erlinger Sportplatz. Auch er sagt: "Ein bisserl mehr schneien müsste es dafür aber schon noch." Ähnlich sieht es auch in Tutzing aus. Gleich zwei Strecken gibt es dort, die die "Loipencrew" des TSV Tutzing regelmäßig anlegt: eine mittelschwere Golfplatz-Runde und eine leichte Tutzinger Runde. Tagesaktuelle Infos gibt es dazu unter www.tutzinger-loipe.de.

Rodeln

Sobald die Grasnarbe unter Schnee liegt, beginnt auch wieder die Rodelsaison. Und auch jeder Freund der schnellen Gefährte, vor allem Kinder, haben längst ihre Schlitten ausgepackt, vielleicht die Kufen geschliffen und dicke Handschuhe und Mützen bereit gelegt. Möglichkeiten, diesem Spaß zu frönen, gibt es im Landkreis Starnberg genug: Am Kreuzmöslberg in Aufkirchen direkt neben dem Lift, am sogenannten Wilden Kaiser in der Maisinger Schlucht, auf der Erlinger Höhe und hinter der Grundschule in Andechs, in Machtlfing an der Kirche oder auch an dem Hang am Ende der Fleckhamer Straße in Stockdorf.

Schlittschuhlaufen

Es braucht noch einige frostige Nächte, bis sich auf den kleineren Seen im Landkreis, dem Weßlinger oder dem Maisinger See, eine tragende Eisschicht bildet. Bis dahin ist also vorerst Geduld angesagt: Wer zu früh das Eis betritt, begibt sich in Lebensgefahr.

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Quelle:
SZ vom 05.01.2019
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