Widdersberg:Zu wenig Geld für den großen Wurf

Widdersberger Gemeindehaus soll aber auf jeden Fall renoviert werden

Von Patrizia Steipe, Widdersberg

Aus dem Neubau des Gemeindehauses Widdersberg für rund 800 000 Euro wird nichts. Wegen der angespannten Haushaltslage hat der Gemeinderat seinen Beschluss vom Juli 2015 aufgehoben. Jetzt soll das Architekturbüro Sommersberger entweder die Minimallösung aus der Machbarkeitsstudie realisieren, die nur 290 000 Euro kostet - oder gleich ein neues Gebäude für maximal 300 000 Euro an Stelle des Alten Rathauses planen.

Eigentlich hatte Margit Gastl aus Widdersberg in einer der vorangehenden Bürgerversammlungen nur eine kleine Erweiterung des Bürgerhauses gefordert. Hier misst der größte Raum rund 40 Quadratmeter Fläche. Insgesamt ist das Haus in einem schlechten Zustand. Sanitäranlagen und Haustechnik gehören saniert. Verschiedene Varianten hatte der Architekt daraufhin ausgearbeitet. Dem Gemeinderat hatte der Neubau mit einem Saal für 70 Personen am besten gefallen. Nicht alle Widdersberger waren davon begeistert. Schließlich hätte ein Teil des Obstgartens geopfert werden müssen und auch das Backhäusl im hinteren Teil des Grundstücks wäre von der Maßnahme beeinträchtigt worden.

Doch der Gemeinde fehlt sowieso in den nächsten Jahren das Geld für den Neubau. Erst in den Jahren 2018 und 2019 sind jeweils 150 000 Euro für das Gemeindehaus in Widdersberg in den Haushalt gestellt worden. Das Geld soll jetzt für die kleine Lösung verwendet werden, in der lediglich im Erdgeschoss des Gebäudes das Nötigste saniert und gemalert werden soll. Auf eine Wärmedämmung, energetische Sanierung und auf die Sanierung der Dachgeschosswohnung soll verzichtet werden. Im Rahmen der Diskussion hat der Herrschinger Gemeinderat noch eine Alternative gefunden.

Falls ein Neubau in gleicher Größenordnung, aber ohne Keller, genauso viel kosten würde wie eine Sanierung, könnte sich der Gemeinderat auch damit anfreunden. Denn das kleine Häuschen würde den modernen energetischen Standards entsprechen. Je nach Kosten, könnte es wieder eine Wohnung im Obergeschoss geben. Das werden die neuen Pläne von Architekt Ulli Sommersberger zeigen. Falls die Widdersberger Vereine eine größere Veranstaltung planen, dann könnten sie übrigens in den Widdersberger Ignazhof ausweichen. Die Gemeinde hatte bereits im vergangenen Jahr zugesagt, die Mietkosten für zehn solcher Veranstaltungen zu übernehmen. Bisher hat allerdings noch kein Verein des rund 500 Einwohner großen Dorfs das Angebot nachgefragt.

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