Abgesehen vom verheißungsvollen Beginn ist der erste meteorologische Herbstmonat im Alpenvorland relativ kühl und sehr nass verlaufen. Wie Stefan Schwarzer vom Deutschen Wetterdienst mitteilt, war der September 2024 auf dem Hohen Peißenberg nach sommerlichem Start von drei Kaltfronten geprägt. Während der Vorjahresmonat nicht nur global und national, sondern auch in den seit 1781 geführten Annalen des Observatoriums einen neuen Temperaturrekord aufstellte, lag der zurückliegende September gerade einmal um 0,3 Grad über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020 von 12,0 Grad.
Dass dennoch überhaupt eine positive Abweichung registriert wurde, lag an den ersten acht Tagen des Monats: Zweimal überschritt das Thermometer auf dem Hohen Peißenberg knapp 25 Grad, was als Kriterium für einen meteorologischen Sommertag gilt. Das Monatsmaximum am 1. September lag freilich nur bei 25,4 Grad. Im 300 Meter niedriger gelegenen Rothenfeld wurden zu Monatsbeginn sogar 28,7 Grad gemessen. Aber: alles kein Vergleich zu 2023, als der September am Observatorium gleich mit 19 Sommertagen glänzte und es dort im Monatsdurchschnitt um ganze 4,3 Grad wärmer war.
Heuer jedoch traf die erste Kaltfront schon am 9. des Monats ein. Die zweite führte am 13. September polare Luftmassen ins Alpenvorland, die Staulage vor den Alpen brachte viel Niederschlag. Den Osten traf es freilich wesentlich härter als etwa das Fünfseenland: So fielen etwa in Berchtesgaden binnen weniger Tage 250 Liter pro Quadratmeter, 100 mehr als gewöhnlich im gesamten September. Auf dem Hohen Peißenberg waren es im gleichen Zeitraum „nur“ 91. Auf der Zugspitze sammelte sich in drei Tagen eine Neuschneedecke von einem Meter Höhe an. Nach zehn Tagen Regen und Kälte folgte zwar eine Hochdrucklage mit milderen Temperaturen, sie wurde aber schon am 26. September von der nächsten Kaltfront abgelöst.
Im gesamten Monat fielen heuer an der weltweit ältesten Bergwetterwarte 166 Millimeter Niederschlag, 158 Prozent des statistischen Mittels. In der Wetterstation im Andechser Ortsteil Rothenfeld, wo keine langjährigen Vergleichswerte vorliegen, wurden sogar 262 mm registriert. Während auf dem Hohenpeißenberg den Monat über 183 Sonnenstunden und somit zwölf Prozent mehr als normal beobachtet wurden, schien die Sonne in Rothenfeld nur 169 Stunden.