Süddeutsche Zeitung

Wetteraufzeichnungen am Hohenpeißenberg:Feuchtes Ende eines Rekords

2018 bleibt trotz Niederschlägen im Dezember das heißeste Jahr

Die letzte Dezemberdekade hat die Niederschlagsbilanz im Alpenvorland noch ein wenig aufgefrischt. Mit einer Summe von 104 Liter pro Quadratmeter (rechnerisch also Millimeter) wurde das langjährige Dezembermittel um 58 Prozent übertroffen, wie das meteorologische Observatorium auf dem Hohen Peißenberg meldet. Damit fielen dort im gesamten Vorjahr 1077 Millimeter Regen oder Schnee, was immerhin 89 Prozent des Durchschnitts der Jahre der Jahre 1961 bis 1990 entspricht. Die in Mitteleuropa zum Teil katastrophale Dürre war also auf dem Hohen Peißenberg nicht zu beobachten.

In der um 300 Meter niedriger gelegenen agrarmeteorologischen Station Rothenfeld wurden 2018 freilich 854 Millimeter gemessen, was 77 Prozent des langjährigen Mittels entspricht. In vielen Bereichen Deutschlands aber setzte erst ein Sturmtief Anfang Dezember der anhaltenden Trockenheit ein Ende. Auf dem Hohen Peißenberg blieb es nur an acht Dezembertagen völlig trocken. Selbst am Heiligen Abend bedeckte dort eine dünne, aber geschlossene Schneedecke den Boden - während im Fünfseenland weiße Weihnachten wieder einmal nur ein Wunschtraum blieben.

Das Wetter der letzten Dezembertage hat nichts daran geändert, dass 2018 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1781 auf dem Hohen Peißenberg war. Die Durchschnittstemperatur von 9,0 Grad lag um 2,5 Grad über dem langjährigen Mittel. Zudem schien im zurückliegende Jahr überdurchschnittlich lange die Sonne: Mit insgesamt 2093 Stunden wurden 115 Prozent des langjährigen Mittels erreicht. Der Dezember trug dazu aber nur unwesentlich bei: Mit 53 Stunden blieb er um 37 Prozent unter dem statistisch zu erwartenden Monatswert.

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Quelle:
SZ vom 07.01.2019 / arm
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