Weßling:Verflixte Beschilderung

Weßling: Kreisverkehr Verkehrsschild

Der Hinweistafel vor dem Kreisel der Weßlinger Umfahrung fehlt eine ganz wichtige Information: Dass es über die neue Straße nach München geht.

(Foto: Nila Thiel)

Am Kreisel zur Weßlinger Umfahrung fehlt der Hinweis nach München. Die Gemeinde glaubt, dass der Verkehr dadurch weiterhin durch den Ort gelenkt wird. Das Bauamt Weilheim will nun helfen

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Die Weßlinger Umfahrung bleibt weiterhin Gesprächsthema in der Gemeinde. Vor allem die Beschilderung am Kreisel halten viele Weßlinger für äußerst unglücklich. Bürgermeister Michael Muther sprach das Problem auch in der letzten Sitzung des Gemeinderats in diesem Jahr an. Just am Kreisel, wo der Verkehr über die Umfahrung zur Autobahneinfahrt Wörthsee geleitet werden soll, fehlt ein Hinweisschild nach München. Verzeichnet sind Landsberg und die A 96. Muther wusste sogleich, wer an der Misere schuld sei: das Starnberger Landratsamt. Das stelle sich quer.

Das Staatliche Bauamt Weilheim will der Gemeinde Weßling helfen. Wie Christian Probst vom Bauamt auf Anfrage sagte, wolle das Amt "kein Hemmschuh" sein und die Umfahrung bekannter machen. Ein provisorisches Hinweisschild "München" soll deshalb im neuen Jahr am Kreisel stehen und die Verkehrsteilnehmer aufmerksam machen, über die Umfahrung nach München zu fahren. Damit hat die Straßenbaubehörde das Landratsamt Starnberg ausgebremst, das eigentlich anordnet, welche Schilder wo stehen dürfen. "Es ist ein Baustellenschild, auf dem der Name München stehen wird", beschrieb Probst die Hilfe. Tatsächlich können die Straßenbauer solche Tafeln aufstellen, da sie zeitlich begrenzt sind. "Wir lassen es ein paar Monate hängen, bis sich die Umfahrung herumgesprochen hat", so der Beamte vom Staatlichen Bauamt.

Auch der Verein Verkehrsberuhigung Weßling bleibt in dieser Hinsicht nicht untätig. Er will ein großes Banner im Bereich des Kreisels hinhängen, um die Pendler vor einer Ortsdurchfahrt abzuhalten. Dies sagte Gemeinderätin Felizitas Leitner in der Sitzung. Sie ist auch Vorsitzende des Vereins, der sich auf die Fahnen schreiben darf, die Umfahrung durchgesetzt zu haben. Bürgermeister Muther mahnte aber an, mit dem Landratsamt den Standort des Banners abzusprechen.

Die Weßlinger jedenfalls haben sich über den provisorischen Rückbau der Hauptstraße noch immer nicht beruhigt. Wie Roland von Rebay, der federführend die Planung ausgearbeitet hat, berichtet, gehe es "immer noch hoch her". Die Bandbreite der Beobachtungen reiche von "mehr Lärm" bis zu "es ist doch tatsächlich schon deutlich ruhiger" und "der Verkehr ist gar nicht weniger" bis "der Verkehr hat schon deutlich nach gelassen". Auch Rebay möchte die Beschilderung verbessern. "Nächstes Jahr gilt es, die Schilder zu optimieren, Hinweise auf die Umfahrung zu geben und die Navigationsanbieter zu unterrichten", hat er sich vorgenommen. Dazu will er die Weßlinger besser informieren. "Wir sollten, wie vorgesehen, die mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern bereits erstellten Rahmenplanungen zur Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße wieder aufnehmen und nach bewährten Muster in Bürgerwerkstätten dauerhafte Maßnahmen planen und umsetzen." Ein wichtiger Teil der Planungen werde die Anbindung der neuen Schule und damit zugleich die Gestaltung der Ortseinfahrt im Westen sein, meinte der CSU-Gemeinderat, der einer der Initiatoren des Bürgerentscheids zum Bau der Umfahrung war. Rebays nächstes Projekt ist der Bau der neuen Volksschule.

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