Süddeutsche Zeitung

Weßling:Sparsame Reparatur

Der Steg vor dem Kiosk am Weßlinger See ist morsch - die komplette Erneuerung der Gemeinde aber in diesen Zeiten zu teuer

Von Patrizia Steipe, Weßling

Der Steg beim Kiosk am Weßlinger See ist der schönste Platz, um die Sonnenuntergänge am See zu genießen - gerne mit einem kühlen Getränk oder einem Eis aus dem Kiosk. Normalerweise ist die Holzplattform mit Badegästen und Spaziergängern dicht bevölkert. Derzeit ist der Steg zwar wegen Corona gesperrt, aber auch wenn es keine Ansteckungsgefahr gäbe, hätte die Gemeinde das Betreten verboten. Denn die Pfähle und die Belagbretter befänden sich in einem "desolaten Zustand", wie es in der Tischvorlage der Verwaltung für die jüngste Gemeinderatssitzung hieß. Bei einer Kontrolle hatte ein Mitarbeiter des Bauamts das morsche Holz entdeckt. "Die Gemeinde hat die Verkehrssicherungspflicht und macht sich haftbar, wenn nichts unternommen wird", mahnte Bürgermeister Michael Muther in der Sitzung im Freizeitheim Hochstadt.

Eigentlich hätte das Ratsgremium den beliebten Steg mit seinen Sitzmöglichkeiten am liebsten komplett erneuert. Erste Schätzungen hätten Kosten in Höhe von rund 43 000 Euro ergeben. Doch daraus wird nichts. Der Gemeinderat geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation der Kommune angesichts der Corona-Krise sehr bald wegen fehlender Steuereinnahmen verschlechtern wird.

"Die Kosten für einen neuen Steg können wir einsparen", so Michael Sturm (FW). Die defekten Pfähle und Planken sollen jetzt für rund 5000 Euro ersetzt werden, sodass der Steg noch ein paar Jahre halten könnte. Die Option, den Steg ersatzlos abzureißen, lehnte das Ratsgremium ab. "Er ist eine zentrale Anlaufstelle und für die Attraktivität des Kiosks und der Liegewiese wichtig", waren sich die Gemeinderäte einig.

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Quelle:
SZ vom 28.04.2020
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