Weßling:Sicher über die Straße

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Schulweghelferin Ruth Wastian (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ruth Wastian ist seit 18 Jahren Schulweghelferin

Von Patrizia Steipe, Weßling

Bereits um 7.20 Uhr steht Ruth Wastian zwei Mal in der Woche als Schülerlotsin an der Straße in Oberpfaffenhofen. Eigentlich fängt ihr Dienst erst um 7.30 Uhr an, "aber zwei Kinder kommen früher, die nehme ich noch mit". Seit 18 Jahren begleitet die Mutter von vier Kindern Schulkinder sicher über die Straße. "Ich habe angefangen, als meine Tochter sieben Jahre alt war." Längst sind ihre Kinder groß. In vier Jahren kommt bereits das Enkelkind in die Schule. Es wird die Hilfe der Oma sicherlich gerne in Anspruch nehmen, denn Verkehrserziehung liegt der Schulweghelferin am Herzen. "Langsam über die Straße gehen und immer wieder nach links und nach rechts schauen", predigt sie ihren Schützlingen. Vor allem montags fahren besonders viele Fahrzeuge. Da heißt es "aufpassen, nicht immer schnell, schnell". Doch das richtige Verhalten auf der Straße ist heute bei den Schülern längst nicht mehr so antrainiert wie früher. Wastian versteht, dass die Eltern sich derzeit für einen sicheren Schulweg einsetzen. Ihrer Meinung nach würde es aber noch mehr helfen, wenn die Kinder wüssten, wie man sich richtig auf der Straße verhält.

Sobald die Kleinen die Schülerlotsin erblicken, kümmerten sie sich gar nicht mehr um Verkehrsregeln, kritisiert Wastian. "Sie glauben, wenn ich da stehe, brauchen sie selbst nicht mehr aufzupassen". Auch für die Eltern gibt es eine Rüge von der Helferin. Viel zu selten würden sie den Schulweg mit den Kindern üben, viel zu wenig nach rechts und links schauen und vor allem die Kinder allzu oft direkt vor das Schultor mit dem Auto fahren.

Die an- und abfahrenden Eltern in ihren Autos rollen dann über die Zufahrt des Gasthauses Plonner, dazwischen wuseln die Schüler. "Absolutes Verkehrschaos", folgert Wastian. Dabei könnten die Kinder leicht ein paar Meter vor der Schule abgesetzt werden. Sie würde die Grundschüler dann schon in Empfang nehmen und ein paar Grundregeln im Verkehr vermitteln. Bis kurz nach acht Uhr dauert der Lotsendienst. Mittags werden die Schulkinder von der Schule abgeholt und über die Straße gebracht. Es gibt sogar eine Aufwandsentschädigung von der Gemeinde. Der größte Lohn für Ruth Wastian ist aber, wenn ihr wieder einmal ein Kind gesteht: "Ich finde dich so nett."

© SZ vom 05.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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