Weßling:Langer Weg zum Wertstoffzentrum

Weßling Hochstadt, Demo gegen Awista

Im Sinne der Demonstranten: Weßlinger hatten sich im Herbst 2018 dafür eingesetzt, den Standort "An den Gruben" als Müllumladestation zu nutzen.

(Foto: Georgine Treybal)

Awista kauft Gelände der bislang privat betriebenen Umladestation

Von Armin Greune, Weßling

Der Awista, Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft im Landkreis Starnberg, hat die Umladestation "An den Gruben" in Weßling erworben. Außer dem Grundstück der bislang privatwirtschaftlich betriebenen Anlage des Unternehmens Remondis sind noch weitere Areale zwischen dem Firmengelände und der Lindauer Autobahn ins Eigentum der Awista übergegangen. Mit dem Kauf des insgesamt 6,2 Hektar großen Areals sei freilich noch keine Entscheidung über den künftigen Standort des umstrittenen Wertstoff- und Dienstleistungszentrums getroffen, betont Awista-Chef Peter Wiedemann: Schließlich verfüge das Kommunalunternehmen mit der 2017 erworbenen landwirtschaftlichen Fläche "Tiefenbrunner Rinne" am Rand von Oberbrunn über eine Alternative.

"Das Wichtigste ist für uns, dass für den erfolgversprechenderen Standort zeitnah Baurecht geschaffen wird", sagt der Verwaltungsratsvorsitzende Landrat Karl Roth. In dieser Hinsicht liegt die "Tiefenbrunner Rinne" derzeit klar vorn: Die Gemeinde Gauting hat das Bauleitplanverfahren für diese Fläche bereits im Juli 2018 eröffnet, während der Weßlinger Gemeinderat einer Bebauung zwischen Umladestation und Autobahn lediglich grundsätzlich zugestimmt hat. Daraufhin stoppte der Gautinger Gemeinderat das Verfahren und forderte die Awista auf, eine vergleichende Standortuntersuchung durchzuführen. Voraussetzung dazu war eine Klärung der Frage, ob die Grundstücke An den Gruben verfügbar sind. Nun besteht in dieser Hinsicht Planungssicherheit, doch der Awista-Vorstand muss noch einmal die Rahmenbedingungen für den Standortvergleich des Ingenieurbüros aktualisieren. Bis das geplante Wertstoff- und Dienstleistungszentrum in Betrieb gehen kann, "liegt nach einhelliger Meinung des Verwaltungsrats noch ein langer Weg", sagt Wiedemann. Zudem müsse noch mit Remondis über die Übernahme der Umladestation wegen des langfristigen Erbbaurechtsvertrag verhandelt werden: "Ohne einvernehmliche Regelung steht diese Fläche erst ab Juni 2034 zur Verfügung".

Zumindest aber hätte die Awista nun die Weichen gestellt, die Abfallwirtschaft wieder in die öffentliche Hand zu bringen. Nach mehr als zehnjährigen Verhandlungen sei es gelungen, die Fehlentscheidung aus den späten 1990er Jahren zu korrigieren, als der Nachfolgebetrieb für die kommunale Umladestation in Unering privatisiert wurde.

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