Weßling:Konkrete Schritte

Projektgruppe soll Kriterienkatalog zum Bau der neuen Weßlinger Schule erarbeiten

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Roland von Rebay, der Weßlinger Gemeinderat, hat das Thema "Neue Schule Weßling" für sich entdeckt. Rebay war der entscheidende Antreiber für den Bau der Umfahrung. Nachdem diese im November eingeweiht wurde, will er den Bau der Schule vorantreiben. In der jüngsten Sitzung des Weßlinger Gemeinderats wurde deshalb beschlossen, eine Projektgruppe zu gründen, die sich Gedanken zu Fördermöglichkeiten und Zeitplan machen soll. Dieser Gruppe werden auch Gemeinderäte aus den einzelnen Fraktionen angehören. Rebay nennt diesen Schritt die Phase Null.

Wie Bürgermeister Michael Muther gleich am Anfang ausführte, soll der neue Arbeitskreis die Ergebnisse der Schulhausgruppe miteinbeziehen. Diese hatte noch in der Amtszeit von Bürgermeisterin Monika Meyer-Brühl einen Kriterienkatalog für den besten Standort und das Schulkonzept erarbeitet. Allerdings haben sich die Anforderungen für einen Schulbau in der Zwischenzeit geändert. Selbst die Gespräche, die Muther im Jahr 2013 mit der Regierung von Oberbayern wegen einer schulaufsichtlichen Genehmigung für den Bau führte, beruhten auf Bedingungen, die inzwischen veraltet sind. Die Regierung von Oberbayern ging damals von einem langfristigen Flächenbedarf von 1288 Quadratmetern plus 116 Quadratmeter für eine Mittagsbetreuung aus. Deshalb wird der erste wichtige Schritt wohl sein, mit der Regierung Kontakt aufzunehmen, um etwa die aktuellen Bedingungen für den Raumbedarf zu eruieren. Rebay geht wegen des Zuzugs junger Familien von voraussichtlich zehn bis elf Klassenräumen aus. 2013 waren es noch neun. Er glaubt daher, dass eine mögliche Anpassung der schulaufsichtlichen Genehmigung entsprechend der Ergebnisse dieser Planungsphase Null neu beantragt werden muss.

Gemeinderätin Petra Slawisch wollte die Projektgruppe aber nicht ins Blaue hinein arbeiten lassen. "Das ist mir zu wenig und unfair für die Leute, die mitarbeiten." Sie forderte eine "Zeitschiene" für den Bau der Schule. "Wir sagen genau: 2018 setzen wir die Ergebnisse um." Dafür erhielt sie großen Applaus von den Lehrerinnen der Grundschule Weßling und von Schulleiterin Maria Streifinger. Sie alle waren zur Sitzung gekommen, in der Hoffnung, dass die Gemeinde konkret das Projekt angeht.

Allerdings gab es auch warnende Hinweise aus dem Gremium. Peter Weiß erinnerte an die anderen gemeindlichen Vorhaben wie den Bau eines Vereinsheims für den SC Weßling, den Rückbau der Hauptstraße, die spätere Nutzung des alten Schulhauses in Oberpfaffenhofen. "Wir haben nicht so viel Kohle." Ein bisschen trauerte das Gremium um die zwei Millionen Euro, die man für die Umfahrung ausgegeben hatte und die jetzt für die Schule weg sind. "Die Millionen hätte man auch anders verwenden können, das tut mir weh", beklagte Günther Wieczorek, der dennoch die "Sache beim Schopf packen" und mithelfen möchte, die Schule zu bauen. "Ich trete deshalb der Projektgruppe bei."

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