Süddeutsche Zeitung

Vorsichtsmaßnahme:Baum fällt, Baum fällt

Am beliebten Hochstädter Spazierweg Richtung Aubachtal werden alle großen Eschen entfernt Grund ist ein Pilz namens "Falsches Weißes Stängelbecherchen".

Wer am Wochenende in Hochstadt am beliebten Spazierweg von der Weßlinger Straße ins Aubachtal vorbeigekommen ist, hat das Kreischen der Sägen vielleicht schon gehört. Seit Freitag ist hier eine forstliche Großoperation im Gange, weshalb der Weg gesperrt ist. Die alten Eschen sind marode, "eine Gefahr für Leib und Leben", wie die Gemeinde Weßling mitteilt. Dass eine Esche einer Spaziergängerin oder einem Mountainbiker auf den Kopf kracht, will schließlich niemand - zumal, wenn dann noch ein Haftungsrisiko dazukommt.

"Falsches Weißes Stängelbecherchen" heißt der baumschädigende Pilz, der die mehrtägige Fällaktion in Hochstadt notwendig macht. Dieser wird zwar nur bis zu sieben Millimeter groß, bringt aber die Blätter zum Welken - aus den saftigen Kronen der Bäume werden lichte Lückenfelder. Die Blätter und Zweige vertrocknen, die Rinde verfärbt sich bräunlich. Der Hymenoscyphus fraxineus arbeitet sich durch die Triebe, nach und nach stirbt der Baum von oben her ab.

In der Gegend kennt man sich aus mit solchen erzwungenen Kahlschlägen

Eine gewaltige Aufgabe also für die Waldarbeiter. Immerhin: In der Gegend hat man einschlägige Erfahrung, es ist schließlich nicht der erste Kahlschlag. Bereits 2020 mussten sterbende Eschen im Dellinger Buchet gefällt werden, bevor tote Äste auf die Straße fielen. Damals sollten die Lücken mit Buchen gefüllt werden. In Hochstadt hingegen soll der Natur freien Lauf gelassen werden: "Die entstandenen Lücken werden in der Regel ganz natürlich durch andere heimische Baumarten wieder aufgefüllt", teilt die Gemeinde mit.

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