Nach Sprengstoffanschlag in Weßling:Kreissparkasse nimmt Geldautomaten aus dem Verkehr

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Der Sprengstoff zerstörte den Geldautomaten an der Hauptstraße in Weßling. (Foto: Arlet Ulfers)

Standorte in Gilching, Inning und Percha werden aus Sicherheitsgründen geschlossen. Damit reagiert das Geldinstitut auf eine bayernweite Serie.

Von Christian Deussing, Weßling

Nachdem innerhalb weniger Wochen drei Geldautomaten in Unterhaching, Weßling und Anzing (Landkreis Ebersberg) von unbekannten Tätern gesprengt worden waren, hat die Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg nun Konsequenzen gezogen: Man schließe ab sofort die SB-Geschäftsstellen mit Geldautomaten in der Dornierstraße im Gilchinger Gewerbepark Süd sowie Standorte in Inning und Percha, teilte eine Sprecherin der Kreissparkasse am Freitag mit. Denn durch das rücksichtslose Vorgehen der Täter werde nicht nur Geld erbeutet und ein erheblicher Sachschaden angerichtet, sondern es würden auch Unbeteiligte gefährdet.

An machen Standorten wird nachts nun auch ein Wachdienst eingesetzt

Zunächst hatte das Kreditinstitut potenzielle Standorte identifiziert, die aufgrund ihrer baulichen oder örtlichen Gegebenheiten möglicherweise als nächstes im Fokus der Täter liegen könnten, hieß es in einer Mitteilung. Für weitere Standorte werde in der Nacht ein Wachdienst eingesetzt. Man bedauere, dass diese Schutzmaßnahmen die Versorgung der Kunden mit Bargeld vorerst einschränken werden, erklärte Ulrich Sengle, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse. Die Gefährdungslage aus der laufenden Anschlagserie erfordere es jedoch, schnell zu handeln. Darüber hinaus bereite man "zusätzliche präventive Maßnahmen für die genannten und weiteren Standorte vor", kündigte Sengle an. Kunden, die von den vorübergehenden Schließungen betroffen sind, werden gebeten, auf die örtlichen Aushänge zu achten.

Zuletzt hatten die Unbekannten in Weßling in der Nacht zum 9. November zugeschlagen. Dabei entstand am SB-Terminal im Containerbau an der Hauptstraße ein Sachschaden von rund 80 000 Euro. Es war in diesem Jahr bereits der 31. Fall einer bayernweiten Serie von gesprengten Geldautomaten. Auch wurden Automaten in Niederbayern und zuletzt in Stetten (Unterallgäu) gesprengt. Das Landeskriminalamt (LKA) geht von der selben Tätergruppe aus. Zur Höhe der Beute erteilen LKA und Banken keine Auskünfte. Aus der Branche ist aber zu erfahren, dass sich durchschnittlich etwa 50 000 Euro in den jeweiligen Geldautomaten befinden.

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