Weßling:Erste Pläne für Umladestation

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Gemeinderat schafft baurechtliche Voraussetzungen

Von Patrizia Steipe, Weßling

Der Gemeinderat hat sein Versprechen eingehalten. Einstimmig beauftragte er die Verwaltung einen Bebauungsplan und einen Flächennutzungsplan für ein "Sondergebiet Wertstoff- und Dienstleistungszentrum Abfallwirtschaft" auszuarbeiten. Nachdem das kommunale Abfallwirtschaftsunternehmen Awista sich für den Standort An den Gruben bei Mischenried (Gemeinde Weßling) als neuen Platz für seine Müllumladestation entschieden hatte, standen die Weßlinger in der Pflicht mitzuhelfen, damit die Planungen schnell abgewickelt werden können. Das hatten sie zugesagt, um den Standort Tiefenbrunner Rinne bei Hochstadt zu verhindern.

Am 15. Oktober hatte das Awista den Antrag im Rathaus eingereicht, eine Woche später stand er auf der Tagesordnung. Auf der derzeitigen ehemaligen Kiesgrube, die als "Fläche für Wald" vorgesehen war, soll in einem ersten Bauabschnitt auf 16 500 Quadratmetern Fläche eine Umschlaganlage mit Betriebsgebäuden errichtet werden. Herzstück ist die 2000 Quadratmeter große Umladehalle. Sie soll 80 mal 25 Meter lang und rund 13 Meter hoch werden. Dazu kommt die 200 Quadratmeter große Abholhalle und ein genauso großes Verwaltungsgebäude. Die Werkstatt mit Waschhalle wird 450 Quadratmeter messen. Auf 1250 Quadratmetern sollen Lagerboxen überdacht werden, für Containerstellflächen sowie Lastwagen- und Autoparkplätze sind 2270 Quadratmeter veranschlagt. Zum Rangieren und Fahren hat das Awista 10 130 Quadratmeter Fläche angesetzt. 2023 soll die Station in Betrieb gehen, denn zum 30. September 2023 enden die Verträge mit Remondis. In einem zweiten Bauabschnitt soll dann das benachbarte Remondis-Grundstück angegliedert werden. Der Pachtvertrag läuft allerdings erst 2034 aus. Awista wird die Gemeinde bei den Planungen und bei den Diskussionen mit den Bürgern und den Trägern öffentlicher Belange unterstützen.

In der neuen Anlage sollen die im Landkreis gesammelten Abfälle mit Lastwagen angefahrenund in Halle und Boxen getrennt nach Wertstoffen zwischengelagert werden. Wenn genug zusammen gekommen ist, werden sie abtransportiert. Insgesamt sollen im Jahr rund 58 000 Tonnen Abfall umgesetzt werden. Das wären rund 264 Tonnen pro Tag, heißt es in dem Antrag des Awista. Dabei rechnet das Unternehmen mit 510 Kilogramm Müll pro Person im Jahr. Das Grundstück für die Anlage liegt nördlich der Lindauer Autobahn und schließt südlich an das Betriebsgebäude der Firma Remondis an. Das bedeutet, dass die Lastwagen vorrangig über die Weßlinger Ortsverbindungsstraße zwischen den Autobahn-Ausfahrten Oberpfaffenhofen und Wörthsee fahren werden. "Die Straße ist nur fünfeinhalb Meter breit und für Lastwagen nicht geeignet", kritisierte Thomas Ostermair (FW). Bereits jetzt werde sie von Lastwagen als Schleichweg genutzt werden, was zur Folge habe, dass die Böschung abbreche. Awista-Vorstand Peter Wiedemann verwies darauf, die Gemeinde könne die Straße ja für Fahrzeuge schwerer als 3,5 Tonnen sperren: "Dann sind Sie Ihr Problem los, verlagern aber den Schwerverkehr auf den Röchner-Knoten in Gilching". Ein Verkehrsgutachten soll nun eine Lösung der Probleme bringen.

© SZ vom 24.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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