Der Protest von Anwohnern und Naturschützern hat sich gelohnt: Das Abfallwirtschaftsunternehmen des Landkreises (Awista) baut das geplante Müllumladezentrum nicht, wie ursprünglich geplant, zwischen Hochstadt und Oberbrunn auf Gautinger Flur, sondern an der Lindauer Autobahn in Mischenried, das zu Weßling gehört. Das hat der Verwaltungsrat am Donnerstag entschieden. Vorbereitet wurde der Beschluss durch einen Lenkungskreis aus Landrat, Verwaltungsräten und Bürgermeistern von Weßling, Gilching und Gauting.
"Ich bin froh, dass wir die beiden Standorte miteinander verglichen haben und zu einem einstimmigen Ergebnis gekommen sind", sagte Landrat Karl Roth (CSU), gleichzeitig Verwaltungsratsvorsitzender des Awista. "Es war mir wichtig, dass wir den Erhalt der Trinkwasser- und Lebensgrundlagen für einen großen Teil der Bevölkerung geschützt wissen." Der Standort an der Autobahn habe in allen untersuchten Eigenschaften besser abgeschnitten als der in Hochstadt. Unter den Kriterien sei die Ökologie am höchsten bewertet worden, die weiteren Punkte - etwa Logistikkosten und Infrastruktur - seien eng beieinander gelegen.
Weßling:Hunderte Bürger gegen Müll-Standort
Initiative fordert mit einer Petition eine Verlagerung des geplanten Umladezentrums von Hochstadt an die Lindauer Autobahn.
Anwohner und Bund Naturschutz hatten Front gegen die Pläne auf dem vier Hektar großen Grundstück in Hochstadt gemacht, mehrmals zu Demonstrationen aufgerufen und erst vor zwei Wochen Petitionen mit mehr als 1200 Unterstützern überreicht. Sie fürchteten um das Wasserschutzgebiet in der Tiefenbrunner Rinne.
Der Verwaltungsrat beauftragte Vorstand Peter Wiedemann mit der Planung zusammen mit der Gemeinde Weßling. Für den Standort in Mischenried muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden. In vier Jahren soll die Umladestation mit Lkw-Waage und Lagerflächen für verschiedene Abfallarten in Betrieb gehen.