Werdenfelsbahn:Pro Bahn kritisiert Einschränkungen

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Neue Gleiskörper, neue Oberleitungen, neue Brücken, neue Stellwerke: Die Bahn leidet unter Sanierungsstau, betroffen davon sind in erster Linie Bahnreisende, kritisiert der Fahrgastverband "Pro Bahn". (Foto: Stephan Rumpf)

Sperrungen und Baustellen machen Fahrgästen das Leben schwer. Eine Übersicht über geplante Sperrungen findet sich nun im Internet.

Der Unfall von Burgrain vor einem Jahr hat es offengelegt: Das Bahnnetz im Oberland ist nach jahrzehntelanger Vernachlässigung ein Sanierungsfall. Ganze Streckenabschnitte sind nicht oder nur eingeschränkt befahrbar oder werden jetzt endlich einer Sanierung unterzogen, schreibt der Fahrgastverband "Pro Bahn". Für Fahrgäste bringe das schwerwiegende Folgen mit sich: Weil die DB nicht "unter dem rollenden Rad" bauen könne oder wolle, würden Strecken vollständig gesperrt. Die Fahrgäste müssen auf Busersatzverkehre ausweichen.

So ziehe sich etwa der Neubau der Oberleitung auf der Kochelseebahn über Monate hin. Betroffen ist die hochausgelastete Strecke Weilheim - Tutzing, die vom 12. Juni bis 13. Juli gleich für einen ganzen Monat dicht ist. Mittenwald und Klais bleiben bis Ende des Jahres vom Schienennetz abgeschnitten, weil eine Stützmauer nicht mehr tragfähig ist. Hier sind bislang noch nicht einmal Bauarbeiten angekündigt. Und in Starnberg ist die Verbindung München - Tutzing vom 27. August bis 4. September gesperrt.

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Als Bahnkunde verliert man da schnell den Überblick. "Pro Bahn Oberland" hat deshalb einen Kalender erstellt, der die geplanten Streckensperrungen übersichtlich zusammenfasst. Pendler könnten bei der Planung von Urlaub oder Homeoffice die Sperrungen berücksichtigen, Ausflügler würden die betroffenen Strecken eher meiden. "Wir fordern die Deutsche Bahn auf, die Einschränkungen für die Fahrgäste zu minimieren und zumindest die Sperrzeiten für zeitgleiche Sanierungen an allen Gewerken und Streckenabschnitten zu nutzen", sagt Norbert Moy, Sprecher von Pro Bahn Oberland.

Der Verein sieht aber auch die Politik in der Pflicht: "Die Politik muss die die Eisenbahn wieder als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge wahrnehmen", heißt es in einer Pressemitteilung. "Zustände wie hier im Oberland sind einem hochentwickelten Land wie Bayern unwürdig."

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