Weniger Gewerbesteuer:Krailling erlässt Haushaltssperre

Wegen "deutlich zurückgehender Einnahmen" bei der Gewerbesteuer hat die Gemeinde Krailling eine Haushaltssperre erlassen. Von den sieben Millionen Euro, mit denen Kämmerer Michael Aßmuss noch vor vier Monaten für dieses Jahr gerechnet hatte, bleiben voraussichtlich nur noch vier Millionen übrig. "Bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr haben wir vernünftig geschätzt", sagte Aßmus am Dienstag. Der Einbruch jetzt sei "relativ plötzlich" gekommen. Welches Unternehmen dafür verantwortlich ist, darf der Kämmerer nicht sagen. Der größte Steuerzahler in Krailling ist die Firma Eos im Gewerbegebiet KIM, und die wird ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum errichten. Haushaltssperre heißt, dass die Verwaltung keine neuen Projekte mit enormen Folgekosten beginnen darf, sagt Aßmann. Verwaltung und Gemeinderat würden jetzt Einsparmöglichkeiten prüfen. Welche Projekte hintanstehen müssen, wollte der Kämmerer nicht sagen. "Darüber muss der Gemeinderat entscheiden." Denkbar ist, dass die Neugestaltung der Ortsmitte aufgeschoben wird oder teurer Straßenbau warten muss. Und ob die Grundschule tatsächlich für 17 Millionen Euro saniert werden kann, ist angesichts der sinkenden Einnahmen auch fraglich. Den laufenden Betrieb der Verwaltung betrifft die Haushaltssperre nicht, sagt Aßmus. 2017 konnte Krailling noch über eine Gewerbesteuer in Höhe von 17 Millionen Euro jubeln. Der Haken: Die Kreisumlage liegt deswegen heuer bei etwa zehn Millionen Euro.

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