Süddeutsche Zeitung

Versorgungsproblem gelöst:Gilching kauft Trinkwasser ein

Wasser Marsch: Die Gemeinde Gilching löst ihr Trinkwasserproblem mittels einer neuen Pipeline. Dennoch wird der derzeitige Wasserpreis nicht zu halten sein.

Christian Deussing

Wasser marsch in Gilching: Über eine neue, 860 Meter lange Leitung zwischen Argelsried (Am Römerstein) und dem Hochbehälter am "Steinberg" hat sich die Gemeinde ein drittes Standbein für die Wasserversorgung geschaffen. Die Trinkwasser-Pipeline verbindet den Hochbehälter - der über eine Kapazität von 4000 Kubikmetern verfügt - mit der Großräumigen Wasserversorgung Starnberg. Trinkwasser gewinnt die Gemeinde überdies über ihre Brunnen IV und V.

Sollten diese Anlagen ausfallen, also der schlimmste Fall eintreten, wäre über die neue Wasserleitung trotzdem die Versorgung der Bevölkerung "dauerhaft gesichert", sagte Bürgermeister Manfred Walter (SPD) gestern vor der Presse, bevor er den Hahn der Leitung an der Münchner Straße aufdrehte.

In knapp drei Monaten ist das Rohr entlang dem Kirchenweg bis zum Hochbehälter fertig gebaut worden. Die Gemeinde musste nach eigenen Angaben rund 390.000 Euro dafür investieren. Bis zu 150.000 Kubikmeter werden künftig jährlich dem Starnberger Zweckverband Großräumige Wasserversorgung abgekauft. Das seien maximal zehn Prozent der gesamten Versorgungsmenge, wie Wassermeister Albert Pfannes bei dem Ortstermin betonte. Rathauschef Walter räumte ein, dass der Kubikmeter um 40Cent teurer sei als das eigene Wasser. Dennoch würde sich die Investition rechnen.

Allerdings wird der Gilchinger Trinkwasserpreis von derzeit 1,10 Euro pro Kubikmeter kaum noch zu halten sein - zumal die Gebühr vor einigen Jahren noch 1,43 Euro betragen hatte. Dabei schlagen nicht nur die Leitungskosten durch, sondern auch die neuen Kalkulationen für Wassergebühren- und beiträge. Wie berichtet, war dies gerichtlich angeordnet worden.

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Quelle:
SZ vom 13.07.2010/hai
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