Verkehr:Provisorium bewährt sich

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Neu gestaltete Starnberger Kreuzung wird endgültig ausgebaut

Von Peter Haacke, Starnberg

Als verkehrstechnisch kritisch gilt in Starnberg seit jeher die Kreuzung Josef-Jägerhuber-Straße, Leutstettener Straße und Kaiser-Wilhelm-Straße. Für Fußgänger und Radfahrer ist das Queren der Fahrbahn eine besondere Herausforderung: Im verschwenkten und unübersichtlichen Kreuzungsbereich müssen sie gleich vier Einmündungen im Auge behalten. Doch auch Autofahrer müssen das Tempo merklich drosseln - vor allem, seitdem die Stadtverwaltung die Gehwege im vergangenen Winter auf Kosten der Fahrbahn provisorisch verbreitern ließ. Zwei normale Autos kommen gerade noch problemlos aneinander vorbei. Sobald aber ein größeres Fahrzeug - ein Lastwagen oder Bus - beteiligt ist, wird es eng. Und oft genug muss rangiert werden.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie und Mobilität wurden nun die Ergebnisse eines Verkehrsgutachtens nebst Verkehrszählung präsentiert. Wichtigste Erkenntnis aus den vergangenen Monaten: Aus dem Provisorium wird mit leichten Änderungen ein Dauerzustand. Nach Ansicht der Experten hat sich die Situation für Radfahrer und Fußgänger grundsätzlich verbessert, weil die Verkehrsführung klarer und die Durchfahrgeschwindigkeit der motorisierten Fahrzeuge niedriger sei, erklärte Verwaltungsmitarbeiterin Stefanie Fritz. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt hier 30 Stundenkilometer. Allerdings empfehlen die Gutachter auch, die Fahrbahn auf Höhe der Brücke über den Georgenbach um etwa 60 Zentimeter zu verbreitern. Grund: Bus und Pkw kommen dann wieder etwas leichter aneinander vorbei. Zwar verwies die Starnberger Polizei auf vereinzelt kritische Rückfragen, doch von den beteiligten Busunternehmen gab es keine Beschwerden, referierte Fritz. Die Stadtverwaltung habe insgesamt 14 Stellungnahmen erhalten, von denen sich 13 eindeutig positiv zur Verengung der Straße geäußert hätten. Vergangenes Jahr sei es lediglich zu einem Unfall mit einer Radfahrerin gekommen, der aber auf unzureichende Rücksichtnahme des beteiligten Autofahrers zurückzuführen ist.

Die Gutachter schlagen für den endgültigen Umbau der Kreuzung weitere Änderungen vor. Nachdem Sträucher, Gehölze und kleinere Bäume entlang des Georgenbachs bereits entfernt wurden, um die Sichtbeziehungen zu verbessern, empfehlen die Experten auf Leutstettener Straße und Kaiser-Wilhelm-Straße - die Fahrbahn soll hier noch etwas breiter werden - vor der Verschwenkung Zebrastreifen. Über die nunmehr angepasste Planung muss in einer der nächsten Sitzungen der Bauausschuss entscheiden. Auf Antrag von Stefan Frey (CSU) soll zuvor noch eine weitere Ortsbesichtigung stattfinden. Der Umbau soll nach einer Schätzung der Verwaltung vom Juli 2018 rund 667 000 Euro kosten. Gegen die Planung stimmten lediglich Angelika Kammerl (Parteifreie) und Franz Heidinger (BLS).

© SZ vom 18.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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