Verkehr:Mit Tempo 123 durch den Ort

Tutzing erwägt Blitzer, um Raser auszubremsen

Geschwindigkeitskontrollen in der Hauptstraße und der Beiselestraße in Tutzing zeigen: Die meisten Autofahrer - mehr als 95 Prozent - halten sich an die vorgegebenen Tempolimits. Allerdings gibt es auch Ausreißer. Einer brauste mit 123 km/h durch die Hauptstraße, in der maximal 50 Stundenkilometer zulässig sind.

Die Gemeinde hatte Ende Mai und Anfang Juni in der Beiselestraße an fünf Tagen und in der Hauptstraße an sieben Tagen vom Zweckverband Kommunales Dienstleistungszentrum Oberland messen lassen. In der Beiselestraße waren von 3287 Fahrzeugen 120 zu schnell, das entspricht 3,97 Prozent. Die Mehrzahl - 105 überschritten das dortige 30er-Tempolimit um sechs bis zehn Stundenkilometer. In der Hauptstraße stand das Messgerät im nördlichen Bereich auf Höhe von Lidl/Edeka. 66 349 Fahrzeuge passierten im Messzeitraum die Stelle. 2459 hielten sich nicht an die Höchstgeschwindigkeit, also 4,65 Prozent. Auch dort überzogen die meisten (1893) zwischen sechs und zehn Stundenkilometer. Vier rasten aber mit mehr als 110 km/h durch den Ort.

Konsequenzen wie Bußgeld oder Punkte hatte das nicht. Der Gemeinde ging es vorerst nur um konkrete Zahlen. Im Umwelt- und Verkehrsausschuss bewerteten die Mitglieder die Beiselestraße als "unkritisch" (Wolfgang Behrens-Ramberg, Tutzinger Liste). Für die Hauptstraße forderte hingegen Thomas von Mitschke-Collande (CSU), sogenannte Starenkästen aufzustellen - Blitzer, die zu bestimmten Zeiten scharf gestellt werden. Parteikollegin Stefanie von Winning ergänzte: "Irgendwelche Schilder nutzen nichts. Es muss am Geldbeutel weh tun." So ein Überwachungsgerät soll auch im Süden der Seegemeinde vor den Schulen abschreckende Wirkung entfalten, wo Tempo 30 gilt. Tutzing kann über Blitzer jedoch nicht allein mit der Polizei entscheiden. Zuständig ist das Staatliche Straßenbauamt Weilheim als Träger der Hauptstraße.

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