Verkehr:Lob von den Grünen

Erika Schalper verteidigt Umbau der Hanfelder Straße

Für die umstrittenen und viel diskutierten Umbauten in der Hanfelder Straße in Starnberg gibt es jetzt Lob für die Starnberger Stadtverwaltung - ausgerechnet vom Ortsvorstand der Grünen. "Da hat die Stadt endlich, endlich die Möglichkeit, ein wenig Raum für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen, schon ist das Geschrei groß, und die immer gleichen Schlagworte werden aufgetischt", teilt Ortssprecherin und Kreisrätin Erika Schalper mit: "Linksabbiegerspur am Krankenhaus wegnehmen und Fahrbahn verschmälern? Unsinnig und gefährlich! Schilderwald vergrößern? Überflüssig und verwirrend! Verkehrsinseln einbauen? Am falschen Ort! Die Aufstellfläche für Fahrräder? Viel zu groß." Kern all dieser Aussagen sei: Bloß nicht den Autoverkehr behindern.

Eine Verkehrsentlastung für Starnberg werde es nach Ansicht der Grünen nur geben, wenn es "eine von Politik, Polizei und Bevölkerung mitgetragene Verkehrswende gibt, mit weniger motorisiertem Individualverkehr und mehr öffentlichen Verkehrsmitteln mit sicheren Rad- und Fußwegen". Solange diesen Verkehrsarten nicht der nötige Raum und die selbstverständliche Gleichberechtigung mit dem Autoverkehr eingeräumt wird, werde in Starnberg alles so bleiben, wie es ist.

Der Stadtrat habe diese Variante für die zur Ortsstraße herabgestuften Hanfelder Straße mit geringstmöglichem Aufwand - keine Umbauten, nur neue Markierungen - beschlossen, "weil die getroffenen Maßnahmen in der nächsten Zeit auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden, um dann gegebenenfalls ohne größeren Aufwand Anpassungen vornehmen zu können", heißt es. Nach Ansicht der Grünen erstickt Starnberg im Autoverkehr, und seit 70 Jahren sei die Antwort auf dieses Problem stets die gleiche: neue und breitere Straßen. An der - überwiegend negativen - Reaktion auf die Markierungen an der Hanfelder Straße sei erkennbar, dass die Hoffnung auf eine Erkenntnis bei Kritikern unerfüllt bleibe, nämlich dass Straßenbau keine Probleme löst.

Die Stadtverwaltung hatte unmittelbar nach Verkehrsfreigabe der Starnberger Westumfahrung am 3. Dezember die Hanfelder Straße umgestaltet, um die Situation für Radfahrer und Fußgänger zu verbessern und den Verkehrsfluss zu bremsen. An den Umbauten gab es in den sozialen Netzwerken viel Kritik, der Verkehrsexperte der Starnberger Polizei bezeichnete sie als teils gefährlich, teils unnötig.

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