Verkehr:Lange Geduldsprobe auf der Autobahn

Bis zum Jahr 2019 müssen die Fahrer auf der A 95 mit Behinderungen rechnen: Zwischen dem Dreieck Starnberg und der Ausfahrt Schäftlarn werden insgesamt sechs Brückenbauwerke erneuert. Der Verkehr fließt derweil vierspurig auf je einer Fahrbahnseite

Von David Costanzo, Schäftlarn

Diese Baustelle wird die Geduld der Pendler im Landkreis und der Ausflügler in die Region über mehr als zwei Jahre testen - und das sind immerhin rund 50 000 Autofahrer am Tag. Die Autobahndirektion Südbayern erneuert auf der A 95 vom Dreieck Starnberg bis hinter Schäftlarn bis ins Jahr 2019 mehrere Unterführungen unter der Autobahn und den Straßenbelag darauf. Nun haben die Arbeiten an dem Millionenprojekt begonnen. Auf der Zubringerstraße in die ganze Region wird es eng.

Die Tempo-80-Schilder Richtung Garmisch stehen schon bis Schäftlarn, teils auch eine flache, provisorische Leitplanke. Bislang wurden die Autos nur unmittelbar am Dreieck gebremst - wegen der maroden Unterführung, die nun abgerissen und neu gebaut wird. Dazu kommen fünf weitere Brückenbauwerke auf dem rund drei Kilometer langen Abschnitt bis zur Unterführung an der Schäftlarner Ausfahrt. Je nach Verlauf könnte auch eine Begrenzung auf 60 Kilometer pro Stunde nötig sein, sagt Josef Seebacher, Sprecher der Autobahndirektion Südbayern. Das halbiere statistisch gesehen die Unfallzahlen.

Hitzeschäden auf der Ostseeautobahn A20

Während der Arbeiten an den Brücken gilt Tempo 80 auf dem drei Kilometer langen Abschnitt der Garmischer Autobahn vom Dreieck Starnberg bis hinter Schäftlarn.

(Foto: dpa)

Derzeit verbreitern die Arbeiter die Fahrbahnseite mit den beiden Spuren in Richtung Süden. Auf dieser Seite muss nämlich im kommenden Jahr der Verkehr in beide Richtungen auf vier verengten Spuren fließen. Allerdings wird nur ein 25 bis 30 Zentimeter breiter Streifen auf der rechten Seite asphaltiert, erklärt Sprecher Seebacher. Bäume müssten nicht gefällt werden. Die Arbeiter können die meiste Zeit vom Standstreifen aus zu Werke gehen, darum die neue, flache Bande. Gelegentlich wird aber auch eine Spur Richtung Süden gesperrt. Wenn anschließend alle Autos auf diese Seite gelenkt werden, können auf der anderen Seite Richtung München alle sechs Unterführungen neu gebaut werden. Anschließend wird der alte Asphalt weggefräst und erneuert - und zwar gleich so breit, dass im Jahr 2019 der gesamte Verkehr vierspurig auf diese Seite wechseln kann. Dann nimmt sich die Autobahndirektion Unterführungen und Belag auf der Seite Richtung Garmisch vor.

Die Bauten sind mehr als 50 Jahre alt, sie erfüllen nicht mehr die heutigen Standards. Eine Sanierung rechnet sich laut Autobahndirektion nicht. Zur Sicherheit wurde die Unterführung am Starnberger Dreieck bereits abgestützt, darum das Tempolimit auf der Autobahn. Die Stützen werden für die Asphaltierung verstärkt. Die Arbeiten waren bereits für dieses und kommendes Jahr geplant, mussten aber wegen der aufwendigen Vorbereitungen um ein Jahr verschoben werden.

Baustelle an B11

Das Gestänge für die provisorischen Ampeln steht schon. Seit Mittwoch arbeitet das Staatliche Bauamt in Wolfratshausen an der Kreuzung der B11 mit Pfaffenrieder Straße und Schießstättstraße. Bis Ende November wird die fast 40 Jahre alte Ampel gegen ein modernes Modell ausgetauscht. Das hat dann LED-Technik und steuert die Autos nicht mehr im vorgegebenen Takt, sondern je nach Verkehrsaufkommen. Das soll den Rückstau mildern. Während für die Ampel die Spuren nur verengt werden müssen, wird für die anschließende Asphaltierung eine Vollsperrung der Kreuzung nötig. Die soll nach aktuellem Stand am Wochenende vom 20. bis 23. Oktober stattfinden. In der Zeit sind 50 Laster, drei Fräsen und sechs Walzen rund um die Uhr im Einsatz. sz

Ganz nach Plan läuft laut Sprecher Seebacher eine zweite Baustelle weiter südlich auf der A 95: Seit Mitte September erneuert die Autobahndirektion zwischen Sindelsdorf und Eschenlohe die Fahrbahn Richtung München. Auf elf Kilometern wird der Verkehr je einspurig auf der Seite Richtung Garmisch bei Tempo 80 geführt. Bis zum 3. November bleibt darum die Anschlussstelle Großweil halbseitig gesperrt, in Sindelsdorf ist die Ausfahrt in Fahrtrichtung München nicht möglich.

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