Verkehr:Gauting zahlt dazu

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Die enge Bahnunterführung an der Ammerseestraße in Gauting wird nach dem Neubau breiter. (Foto: Georgine Treybal)

Bahn erneuert Überführung in der Ammerseestraße im Jahr 2024

Von Blanche Mamer, Gauting

Erst in sechs Jahren will die Deutsche Bahn die Bahnüberführung an der Ammerseestraße in Gauting neu bauen, aber die Planungen laufen schon. So ist die Gemeinde Gauting aufgerufen, über ihre Wünsche für die Unterführung zu beraten und sich für eine Variante zu entscheiden. Das Problem ist, dass die Bahn nur die Minimalvariante mit zwei Fahrspuren und einseitigem Gehweg finanziert. Alles was darüber hinausgeht, muss die Gemeinde aufbringen.

Im Verkehrsausschuss am Donnerstag entschieden sich die Gemeinderäte nach längerer Diskussion für die Variante drei mit einer Breite von elf Metern, die die Kommune 400 000 Euro kosten wird. Die Unterführung soll zwei Fahrbahnstreifen à 2,75 Meter Breite, zwei Fahrradschutzstreifen à 1,50 Meter und einen Gehweg von 2,50 Meter plus Schrammbord von 0,50 Meter erhalten.

Rainer Pittrich, Bereichsleiter im Staatlichen Bauamt Weilheim und für den Straßenbau im Landkreis Starnberg zuständig, erläuterte die Varianten. Die Ammerseestraße habe große Bedeutung für den Berufsverkehr, laut Verkehrszählung werde die Unterführung in 24 Stunden von rund 6000 Fahrzeugen benutzt, so Pittrich. Die Gemeinde lege Wert auf Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer, betonte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. Sie favorisiere die Variante vier, die mit einer Gesamtbreite von 12,50 Meter auf beiden Seiten Gehwege von 2,50 Meter habe. Das wäre die teuerste Planung; trotz des Sparzwangs der Kommune hätte die Bürgermeisterin dafür 550 000 Euro ausgegeben. "Es ist Schulweg für viele Kinder", sagte sie. Doch Richard Eck, der als Verkehrsexperte gilt, lehnte diese Variante strikt ab, da weiterführende Fuß- und Radwege fehlen.

Pittrich erläuterte die Problematik der neuen Unterführung. So muss die Straße einen Meter tiefer gelegt werden, was eine Angleichung des Straßenniveaus auf insgesamt 300 Metern Länge verlangt. Auch die einmündenden Straßen müssen angeglichen werden. Die Straßenplaner wollen eine Steigung von höchstens sechs Prozent, sagte Pittrich. An der Ostseite muss darum schon kurz nach der Kurve, auf einer Länge von 150 Metern, mit der Erneuerung begonnen werden, in Richtung Unterbrunn reicht die neue Trasse bis zur Parkstraße. An beiden Seiten werden Stützmauern notwendig. Auf Nachfrage von Vizebürgermeister Jürgen Sklarek erklärte Pittrich, dass auch die Entwässerung erneuert werde.

Eck hatte die Idee, zu beiden Seiten, parallel zu den Bahngleisen, Stege für Radfahrer und Fußgänger anzuhängen. Damit brauche man keine Querungshilfen für die Nebenstraßen wie Bahnweg, Römerstraße und Rafael-Katz-Straße. "Wir haben das für Königswiesen geprüft. Das geht überhaupt nicht und ist zudem viel zu teuer", sagte Kössinger. Eck sprach sich gegen die Variante mit den zwei Radstreifen aus, weil es keine Fortführung gebe. Allerdings sei ein Gesamtkonzept für die Ammerseestraße in Planung, so Kössinger. Nach Abwägung aller Meinungen schlug Kössinger die Elf-Meter-Variante mit einem Gehweg vor; diese wurde angenommen.

© SZ vom 10.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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