Verkehr:Die Bagger kommen

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Noch behindert das Wetter die Bauarbeiten für die neue Trasse zwischen Bernried und Seeshaupt. (Foto: Georgine Treybal)

Auch in diesem Frühjahr müssen die Autofahrer im Fünfseenland mit zahlreichen Bauarbeiten leben. Der Ausbau der Waldkreuzung in einen Kreisverkehr beginnt. Für die Weßlinger Umfahrung wird bald gerodet.

Von Christian Deussing, Starnberg

In diesem Jahr müssen Autofahrer im Fünfseenland wegen Straßenbauarbeiten wieder mit Umleitungen und Verkehrsbehinderungen rechnen. Das größte und umstrittenste Projekt ist hierbei sicherlich die Westumfahrung von Weßling. Die Rodung werde übernächste Woche beginnen, sagt Christian Probst, Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt Weilheim. Die Brückenbauten würden im April anfangen und die Arbeiten für die 3,3 Kilometer lange Trasse im Juni gestartet. Die fast neun Millionen Euro teure Ortsumgehung soll demnach bis Ende nächsten Jahres fertig gestellt sein - das ist zumindest der Plan.

Nicht weit entfernt wird die Ortsdurchfahrt von Oberpfaffenhofen auf 410 Metern Länge für etwa 720 000 Euro ausgebaut. Hierbei werden Schlaglöcher und gekippte Bordsteine beseitigt. Die Straße ist von Juni bis September total gesperrt, die Zufahrt für Anlieger und Lieferverkehr aber gewährleistet, wie Probst betont. Die Umleitungsstrecke hier wie auch bei anderen Straßenprojekten werde jeweils rechtzeitig bekannt gegeben.

Das gilt zum Beispiel auch für die Sanierung der Durchfahrt von Aufkirchen, die von April bis Juli dauern wird. Für sie sind 500 000 Euro veranschlagt. Noch in diesem Jahr soll zudem die Waldkreuzung zwischen Starnberg und Oberbrunn zu einem Kreisel umgebaut und somit entschärft werden. Allerdings ist laut Probst noch ein Grundstück zu erwerben - dennoch geht seine Behörde davon aus, bis Ende dieses Jahres mit dem Bau des Kreisels fertig zu sein. Eine provisorische Umfahrung wird bis dahin den Verkehr weiter fließen lassen. Das gesamte Vorhaben kostet voraussichtlich 700 000 Euro. Geplant ist überdies, den Ausbau der Staatsstraße 2067 durch Andechs-Erling in Richtung Herrsching im Frühjahr fortzusetzen. Der letzte Bauabschnitt erfolgt im kommenden Jahr dann in umgekehrter Richtung.

Noch heuer geht es mit einem der spektakulärsten Straßenbauprojekte Bayerns weiter: Auf den letzten 20 Metern wird der Radweg zwischen Tutzing und Kampberg auf morastigen Boden endlich fertiggestellt, und zwar als "Balkonlösung" mit Stützpfählen, wie Planer Probst erläutert. Die Gesamtkosten bei diesem 1,3 Kilometer langen Radweg waren explodiert und liegen jetzt bei mehr als 1,3 Millionen Euro. Geschlossen wird außerdem die 400 Meter lange Lücke des Ammersee-Radweges zwischen Herrsching und Fischen. Bauarbeiter und Minibagger rücken bereits im Februar an. Die Radlstrecke wird wohl noch vor der Hauptsaison freigegeben.

Schon seit eineinhalb Jahren wird an der Trasse durch den Wald nördlich von Seeshaupt gebaut. Sie soll die schmale und kurvenreiche Strecke über Seeseiten entlasten. Zudem könnten Lkw-Fahrer damit die sehr niedrige Bahnunterführung umgehen. Der zuständige Planer Sven Maertz vom Staatlichen Bauamt geht davon aus, dass spätestens im Oktober auf dem zwei Kilometer langen Teilstück zwischen Bernried und Seeshaupt der Verkehr rollen wird. Die Kosten dieser Verbindungsstraße betragen 5,5 Millionen Euro.

Noch in der Planungsphase befindet sich dagegen die Einmündung in die B 2 von Tutzing aus in die Bundesstraße 2 unterhalb des Hirschberges. An diesem unfallträchtigen Ort will die Straßenbaubehörde künftig über eine Brücke die Autofahrer sicher in die B 2 Richtung Weilheim lenken. Das Konzept dieser Einschleifung nenne sich "Trompete", sagt Maertz. In Richtung Starnberg soll eine neue "Abfahrtsrampe" den Fahrer besser auf die B 2 führen. Das Projekt könne aber wegen des Genehmigungsverfahrens nicht vor 2017 beginnen, so der Bauoberrat.

© SZ vom 12.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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