Utting:Schulden für die Kinder

Utting: Die alte Güterhalle beim Uttinger Bahnhof steht unter Denkmalschutz und soll als "Refugium" wiederbelebt werden.

Die alte Güterhalle beim Uttinger Bahnhof steht unter Denkmalschutz und soll als "Refugium" wiederbelebt werden.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Ammerseegemeinde steht bereits vor einem Schuldenberg und nimmt dennoch einen weiteren Kredit über fünf Millionen Euro auf: Dieses Jahr sollen viele geplante Vorhaben umgesetzt werden.

Von Renate Greil, Utting

Einen hohen Schuldenstand für eine eher kleinere Gemeinde mit etwa 4600 Einwohnern hatte Utting bereits. Aber in diesem Jahr müssen zu den bereits bestehenden 20 Millionen Euro Schulden weitere fünf Millionen Euro aufgenommen werden. Und auch für die kommenden Jahre sind weitere Kredite vorgesehen. Zum Ende des Jahres 2023 werden sich die Schulden pro Einwohner auf 5 474,85 Euro belaufen, sagte Kämmerer und Geschäftsleiter Matthias Graf bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfes für 2023 bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Dabei hat die Gemeinde Kredite in Höhe von 19 Millionen Euro allein für das eigene Kommunalunternehmen aufgenommen, das 88 geförderte Wohnungen im Rahmen des Kommunalen Wohnraumförderungsprogramms (KommWFP) gebaut hat. Noch sind nicht alle Wohnungen bezugsfertig. Doch mit den Mieteinnahmen sollen die Kredite, die zu günstigen Konditionen mit einer Laufzeit von 30 Jahren gewährt wurden, mit 635 600 Euro jährlich zurückbezahlt werden. Zusätzlich fallen heuer Zinszahlungen in Höhe von 125 000 Euro an, da auch noch mehrere Kredite mit einem Volumen von 1,9 Millionen Euro laufen.

In diesem Jahr wird mit einer weiteren Zahlung von 3,2 Millionen Euro Fördermitteln gerechnet, die an das Kommunalunternehmen weitergegeben werden. Stand der Kosten für den mit 12,8 Millionen Euro über KommWFP geförderten Wohnungsbau sind laut Kämmerer derzeit 31,8 Millionen Euro. Insgesamt rechnet die Gemeinde Utting dieses Jahr mit 1,1 Millionen Euro an Mieten, Pachten und Betriebseinahmen.

Investiert wird vor allem in Einrichtungen für die Kinderbetreuung

Die jüngsten Schulden verursachen verschiedene Baumaßnahmen: Investiert wird vor allem in Kinderbetreuungseinrichtungen. So wird etwa im ehemaligen Bankgebäude in der Bahnhofstraße im Erdgeschoss der neue Bürgertreff des Vereins "Füreinander e.V." entstehen, die oberen Geschosse werden für eine neue Kindertageseinrichtung mit drei Gruppen des Trägers "Kinderhilfe Oberland" umgebaut. Außerdem wird an der Schule gewerkelt, der Bahnhofschuppen zum Refugium erweitert, die Hechenwanger Straße wird erneuert und ein Grundstück wird für die Erschließung des geplanten Gewerbegebietes Nord gekauft. Neu gebaut wird auch eine Hütte für die Wasserwacht sowie eine Toilettenanlage im Summerpark.

Peter Noll (GAL) mahnte, dass bis 2026 fast zehn Millionen Euro an neuen Schulden aufgenommen werden müssen. Dennoch kamen in der Haushaltsberatung noch einige Wünsche an, darunter ein jährliches Budget für den Bau von Photovoltaikanlagen. Einstimmig wurde das Zahlenwerk beschlossen.

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