Utting:Ein Koordinator für die Flüchtlinge

Lesezeit: 1 min

Utting finanziert die Stelle vorerst für ein Jahr

Von Armin Greune, Utting

Um Flüchtlinge bei der Suche nach Wohnung und Arbeit zu unterstützen, will Utting einen Koordinator auf 450-Euro-Basis einstellen; die Stelle bleibt vorerst auf das kommende Jahr befristet. Das hat der Gemeinderat auf Antrag des Helferkreises Asyl einstimmig beschlossen. Seit 2014 hatten ehrenamtliche Unterstützer die Betreuung der Asylbewerber übernommen und beispielsweise Sprachkurse vermittelt. Um die Integration fortzusetzen sei nun aber hauptberufliche Unterstützung notwendig, hieß es. Insbesondere Wohnungen seien am Ammersee sehr schwer zu finden; eine offizielle Anfrage der Gemeinde könne Vermieter vielleicht eher überzeugen, hoffen die Helfer. Beim jüngsten Treffen sei "klar festzustellen", dass die engagierten Bürger mit den neuen Aufgabengebieten an der Grenze zur Überforderung angelangt seien, sagte Bürgermeister Josef Lutzenberger (GAL).

Zeitweilig waren mehr als 100 Flüchtlinge im Ort untergebracht. Derzeit sind es 42, die in vom Landratsamt Landsberg angemieteten Wohnungen in Utting leben, der Großteil im vormaligen Hotel Seefelder Hof. Davon sind 31 Personen bereits als Flüchtlinge anerkannt oder haben eine Aufenthaltsgenehmigung, sagte Lutzenberger: Als sogenannte Fehlbeleger müssten sie die Unterkünfte eigentlich räumen. Sollten sie obdachlos werden, wäre die Gemeinde für sie zuständig. Helmut Schiller (SPD), der im Helferkreis engagiert ist, betonte, "dass man professionelle Unterstützung braucht". Die Staatsregierung habe in Aussicht gestellt, dass dafür vom Januar 2018 an Fördermittel fließen werden.

Der Koordinator "soll dann aber auch am Seefelder Hof für Ruhe sorgen", forderte Karl Sauter (CSU). Anlieger hatten sich zu Beginn der Sitzung über nächtliche Ruhestörungen durch feiernde oder laut telefonierende Asylbewerber beschwert. Renate Standfest (GAL) hatte sich daraufhin mit Asylsozialberaterin Monika Scheidler beraten. Nun soll erneut auf die Einhaltung der Hausordnung hingewiesen werden, die von 22 Uhr an auch ein Ruhegebot im Innenhof vorsieht. Die Überwachung wäre Aufgabe des vom Landratsamt für die Unterkunft eingestellten "Kümmerers".

In Uttings Nachbargemeinde Dießen ist seit Oktober Eva Aviles als Asylintegrationsberaterin eingestellt. Die Schondorferin hilft 30 Stunden pro Woche bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche sowie beim Spracherwerb.

© SZ vom 30.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: