Utting:Pläne für neues Polizeibootshaus nehmen Gestalt an

Utting: Die Gemeinde hat dem Freistaat die Grunddienstbarkeit für das Areal im Freizeitgelände erteilt.

Die Gemeinde hat dem Freistaat die Grunddienstbarkeit für das Areal im Freizeitgelände erteilt.

(Foto: Arlet Ulfers)

Der Gemeinderat billigt im Grundsatz den vom Innenministerium favorisierten Standort im Freizeitgelände. Lediglich in Detailfragen gibt es noch Klärungsbedarf.

Von Renate Greil, Utting

Die Gegner des von Polizei und Innenministerium favorisierten Standortes für den Neubau eines Polizeibootshauses am Ammersee im Freizeitgelände Utting haben im Gemeinderat keine Mehrheit mehr. Noch bei der letzten Sitzung Ende März wurde eine Entscheidung über eine nötige Grunddienstbarkeit für den Bau zurückgestellt, da bis dahin nur symbolhafte Planskizzen vorgelegt worden waren.

Nun hat das Gremium mit einer Mehrheit von zehn zu fünf Stimmen die Grunddienstbarkeit gewährt, ein gemeindliches Grundstück mit einem Steg zu überbauen, Leitungen zu führen und einen Stromverteilerkasten aufzustellen. Ebenso räumt die Gemeinde ein Zufahrtsrecht ein sowie zwei Stellplätze und ein Anfahrtsrecht über den Seeweg bis zum neuen Steg für Transporte.

Sämtliche Aufwendungen, so der Beschluss, sind vom Freistaat zu tragen und die Bemaßung wird in die notarielle Beurkundung aufgenommen. Fällig wird außerdem eine Gebühr von fünfhundert Euro. Bürgermeister Florian Hoffmann (LWG) berichtete, dass Mitte April eine Besprechung im Innenministerium stattgefunden habe, bei der er klarmachte, dass der Uttinger Gemeinderat erst wieder über die gewünschte Grunddienstbarkeit beraten werde, wenn eine bemaßte Skizze des Steges mit Bootshaus vorgelegt wird.

Was vor einem Monat nicht möglich war, wurde nun geliefert. Demnach wird der neue Steg 77 Meter lang. Für den Neubau wird der kurze sogenannte "KJR-Steg" abgebrochen und mit einer Badeinsel als Ausgleich gebaut. Für das Bootshaus selbst, das am Ende des Steges Richtung Norden situiert wird und in dem die beiden Boote der Wasserschutzpolizei untergebracht werden, ist eine Breite von 8,70 Meter und eine Länge von 13,05 Meter festgelegt. Die Firsthöhe soll 5,45 Meter betragen. Hoffmann schränkte allerdings ein, dass es noch nicht klar sei, ob das Bootshaus einen oder zwei Giebel bekomme, auch die genaue Gestaltung bliebt noch offen. Dies begründete laut Bürgermeister das Innenministerium so: "Da gegenwärtig kein Planungsauftrag erteilt ist und erforderliche Haushaltmittel erst bereitgestellt werden, wenn Planungssicherheit besteht." Die Detailplanung soll im Gemeinderat vorgestellt werden, eine Handhabe hat das Gremium dann allerdings nicht mehr.

Seit 2005 sind die Planungen für einen Neubau des Bootshauses schon im Gange, bisher kam es bei den ausgesuchten Standorten stets zu massiven Bürgerprotesten. Das Innenministerium sieht laut Hoffmann die Standortüberprüfung nun als abgeschlossen an. Ein Punkt, den Patrick Schneider (GAL) nicht hinnehmen wollte. Er forderte erneut, unter der jetzt neuen Maßgabe, wonach Stege verlängert werden dürfen, weitere Alternativen zu prüfen. Der Standort im Freizeitgelände wird von den Behörden als genehmigungsfähig angesehen.

Das Bootshaus könnte frühestens im Frühjahr 2026 fertig sein

Dass die Lokalität geeignet ist, bezweifelte Florian Hansch (SPD), da das Bootshaus an einem fast achtzig Meter langen Steg weit vom Ufer entfernt gebaut werden muss. "Ein Bootshaus sollte an Land stehen und nicht im See draußen", sagte er. Auch Nikolaus Högenauer (GAL) sah den Standort als nicht geeignet an, da so die Schneise verkleinert wird, an der die Freizeitsegler mit ihren Booten raussegeln. "Das wird uns Schwierigkeiten machen", prophezeite er.

Peter Noll (GAL) forderte als Grundlage für die Abstimmung, dass die Maße von Steg und Bootshaus in die notarielle Grunddienstbarkeit aufgenommen werden. Diese gelte für eine sehr lange Zeit. Zudem wolle er sicherstellen, dass "so gebaut wird, wie es jetzt gezeigt wird". Diese Argumentation fand Anklang, allerdings wollte Bürgermeister Hoffmann dem Bauherrn auch einen Spielraum einräumen. Als Kompromiss einigte sich das Gremium auf fünf Prozent Abweichung. Im Übrigen betonte Noll, wie auch einige andere, dass "die Polizei auf den See gehört". Das Polizeibootshaus könnte, wenn alles glatt läuft, im Frühjahr 2026 fertig sein, so lautete die Einschätzung aus dem staatlichen Bauamt bei einer früheren Sitzung.

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