Ein Regionalzug ist am Montagabend in Bierdorf bei Dießen in ein Auto gekracht, das nach einem Wendemanöver halbseitig auf dem Gleis hängen geblieben war. Bei dem Unfall sind die 80-jährige Fahrerin aus Dießen und ihre 68-jährige Beifahrerin aus Sachsen-Anhalt schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit. Wegen des herannahenden Zuges aus Richtung Weilheim hatte sich gegen 19.15 Uhr die Schranke gesenkt und sich auf das Wagendach gedrückt. Trotz Notbremsung konnte der 52 Jahre alte Lokführer die Kollision mit dem offenbar eingeklemmten Auto nicht mehr verhindern. Durch den Aufprall schleuderte der Pkw gegen die Beifahrerin, die zuvor die Rentnerin bei ihrem Wendmanöver einweisen wollte. Der Grund war eine Baustelle in der Nähe des Bahndamms der eingleisigen Strecke.
Bei dem Zusammenstoß blieben nach Polizeiangaben der Zugführer und die drei Fahrgäste unverletzt. Die beiden Frauen kamen mit dem Rettungswagen in Krankenhäuser. An dem Auto entstand ein Totalschaden von mehr als 10 000 Euro, der Zug wurde aber nur minimal beschädigt. Die Schranke musste laut Polizei nicht repariert werden. Die Bahnstrecke war gut drei Stunden gesperrt und konnte erst gegen 22.35 Uhr wieder freigegeben werden.
Die Feuerwehren aus der Umgebung waren mit einem Großaufgebot am Unfallort, zudem wurde die zuständige Bundespolizei aus Rosenheim eingeschaltet. Gegen die Dießener Autofahrerin wird jetzt nach ihrem offenbar riskanten Wendemanöver wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt, teilte die Polizei außerdem mit.