Unfall am neuen Kreisel:Fahrt auf drei Rädern

Die neue Streckenführung in Söcking hatte der Fahrer noch nicht intus - dafür ordentlich Alkohol.

Mehrere Verletzte, vier kaputte Autos und ein beschädigter Straßenbelag sind die Folgen eines spektakulären Unfalls, der sich am Freitagabend beim neuen Kreisverkehr zwischen Söcking und Perchting ereignet hat. Ein 28-jähriger Autofahrer aus Herrsching war auf dem Weg von der Arbeit nach Hause - die neue Streckenführung beim Kreisel, der die Starnberger Westumfahrung an die Staatsstraße 2070 anbindet, war ihm offenbar nicht bekannt.

Dort macht die Straße, wenn man aus Söcking kommt, einen Rechtsschwenk, was der Herrschinger "entweder nicht bedachte oder schlichtweg übersah", wie die Starnberger Polizei mitteilt. Der Autofahrer geriet auf die linke Straßenseite und landete dort im Bankett; er schaffte es zurück auf die Fahrbahn, wo ihm aber drei Autos entgegenkamen.

Ein 17-jähriger Fahrschüler im ersten Auto konnte den Zusammenstoß nicht mehr verhindern; danach touchierte der Herrschinger auch noch die beiden Pkws hinter dem Fahrschulauto. Damit war das Drama noch nicht zu Ende. Obwohl der Herrschinger bei dem Unfall das rechte Hinterrad samt Radaufhängung verloren hatte, versuchte er, weiterzufahren. Das gelang jedoch nur 300 Meter weit, dann rutschte das Auto, das laut Polizei "nicht mehr wirklich vernünftig zu kontrollieren war", endgültig in den Graben.

Die verständigten Polizeibeamten hatten die Unfallursache schnell ermittelt. Sie nahmen beim Unfallverursacher deutlichen Alkoholgeruch war, der Alkomat zeigte beim anschließenden Test einen Wert von deutlich mehr als zwei Promille an. Die Beamten ordneten eine Blutentnahme an und stellten den Führerschein sicher. Alle am Unfall Beteiligten erlitten leichte Verletzungen, von Verdacht auf Schleudertrauma bis zu leichten Prellungen. Zwei Fahrzeuge wurden abgeschleppt. Die Feuerwehr musste die Fahrbahn von rund 100 Kilogramm Kies und Erdreich säubern, die bei dem waghalsigen Manöver auf der Straße verteilt worden waren.

Die Fahrbahn weist wegen der Fahrt auf drei Rädern zudem tiefe Kerben auf. Das Straßenbauamt muss nun entscheiden, inwieweit die an sich neue Fahrbahn wieder instandgesetzt werden muss. Laut Starnberger Polizei ist es bereits der zweite Unfall beim neuen Kreisverkehr. Die Autofahrer scheinen sich nur langsam an die neue Streckenführung zu gewöhnen, "daran ändert auch eine deutliche Geschwindigkeitsbegrenzung nichts", so die Starnberger Polizei.

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