Umgestaltung:Unerfüllte Wünsche

Umgestaltung: Einen Zebrastreifen wünscht sich der Weßlinger Gemeinderat an dieser Stelle. Die Herrschinger Polizei lehnt ihn ab.

Einen Zebrastreifen wünscht sich der Weßlinger Gemeinderat an dieser Stelle. Die Herrschinger Polizei lehnt ihn ab.

(Foto: Arlet Ulfers)

Die Verkehrsberuhigung der Weßlinger Hauptstraße kommt nicht voran. Die Behörden lehnen viele Vorschläge ab

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Für die Weßlinger Hauptstraße gibt es viele Wünsche: Sie soll schmäler werden, es soll Tempo 30 gelten, sie soll breite Fußgängerwege und einen Radschutzstreifen haben, dazu einen Zebrastreifen bei der Einmündung Grünsinker Straße. Allmählich dämmert aber vielen Gemeinderäten, dass nur wenige Wünsche in Erfüllung gehen werden, obwohl die Hauptstraße inzwischen zur Gemeindestraße abgestuft wurde. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wieder deutlich, als es um einen Antrag des CSU-Ortsverbands zur Umgestaltung der Hauptstraße ging. Die CSU wollte ein bisschen Schwung in die Planungen bringen.

Gefordert als "Realisierungsmaßnahme" gehörten Teile aus dem Wunschkatalog wie geringere Fahrbahnbreite, Tempo 40 und Zebrastreifen dazu. Bürgermeister Michael Muther pfiff aber CSU-Gemeinderat Andreas Lechermann zurück. Zwar seien "alle Punkte eine Hilfe", er bat jedoch darum, keinen Beschluss zu fassen. Den Grund nannte er auch: Die Zuschüsse aus dem Städtebauförderungsprogramm wären sonst gefährdet. "Man könnte es als vorzeitigen Maßnahmebeginn interpretieren", so Muther. Bekanntlich möchte die Gemeinde den Bereich Hauptstraße und Bahnhof neu gestalten. Die Planungsschritte müssen aber jeweils mit der Regierung von Oberbayern abgesprochen werden, sonst wird der Geldhahn zugedreht. Lechermann beharrte jedoch auf seinem Antrag, wollte diesen aber nur noch als "Richtschnur" für die weiteren Planungen interpretiert wissen. Petra Slawisch (Grüne) kritisierte ebenso Lechermann wie auch Klaus Ebbinghaus (SPD). "Ich weiß nicht, was der Antrag soll?", fragte sie. Ebbinghaus schlug als Kompromiss vor, den Inhalt des Antrags "positiv zur Kenntnis zu nehmen" - und mehr nicht. So geschah es auch.

Dennoch war die Diskussion noch nicht zu Ende. Victor Angerbauer (Freie Wähler) schimpfte über die "Sturheit" der Herrschinger Polizei, weil diese immer noch einen Zebrastreifen an der Einmündung Grünsinker Straße ablehnt. "Können wir uns nicht eine andere suchen, die für uns zuständig ist." Er schlug Gauting oder Germering vor. Auch mit der Einführung von Tempo 30 hapert es noch. In Teilbereichen soll der Verkehr auf der Hauptstraße auf 30 eingebremst werden. Roland von Rebay (CSU) will mit Muther beim Landratsamt noch einmal "nachbohren". Claus Angerbauer (SPD) wies noch einmal darauf hin, dass alle Pläne sowieso Makulatur seien, solange die Weßlinger Ortsdurchfahrt als Bedarfsumleitung für die Lindauer Autobahn gilt. Es hatte sich im Gremium viel Frust angestaut.

Selbst der ansonsten ruhige Thomas Ostermair (Freie Wähler) schimpfte: "Wir brauchen endlich einen Radschutzstreifen in der Hauptstraße." Man solle deshalb die Engstellen entfernen, um diesen anlegen zu können. Er befürchtete, dass "wieder lange geplant" werde, bis endlich etwas realisiert wird. Damit stand er nicht allein. Diesen Eindruck hatte auch Lechermann. "Das heißt, da planen wir nichts", meinte er.

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