Süddeutsche Zeitung

Überparteiliche Freie Wählergruppe (ÜFW):Wo er hingehört

Lesezeit: 2 min

Georg Malterer ist Bernrieder durch und durch

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Wenn der Bürgermeisterkandidat der Überparteilichen Freien Wählergruppe (ÜFW), Georg Malterer, über sein Heimatdorf Bernried redet, kommt er ins Schwärmen. "Es ist kein Dorf wie andere, Bernried ist offener und anders und von den Leuten her sehr vielfältig", sagt er und in Anlehnung an den Spruch aus dem Bayerischen Fernsehen fügt er hinzu: "Ich bin einfach in Bernried daheim, es ist meine Heimat, da wo ich hingehöre."

Der 42-Jährige ist aufgewachsen in Bernried und seiner Heimat so verbunden, dass er sein Dorf nicht einmal verlassen wollte, um zu studieren. Stattdessen ist er täglich mit dem Zug in die Uni nach München gefahren, damit er sich in seiner Freizeit mit seinen Freunden treffen konnte, die er seit seiner Kindheit kennt und mag. "Ich bin im Dorf fest verankert", sagt er, zumal auch seine drei Schwestern in Bernried wohnen.

Malterer war immer ehrenamtlich tätig. Seit frühester Jugend ist er in der Feuerwehr aktiv und im Verein "Junge Mannschaft", wo er mit 20 Jahren zum Vorstand gewählt wurde. Diese Tätigkeit hat ihn zur Politik gebracht. Die Junge Mannschaft hat damals einen Klubraum gesucht und Malterer hat die Verhandlungen mit der Gemeinde geführt. Seit 20 Jahren ist er ÜFW-Mitglied und hat sich seither in jedem Kommunalwahlkampf engagiert. "Ich bin total gerne mit den Leuten im Gespräch", sagt Malterer, bei dem die Familie an erster Stelle steht. Dennoch findet er auch Zeit für seine Hobbys Segelfliegen und Bergwandern.

Die Kommunalpolitik wurde dem Gemeinderat und Dritten Bürgermeister von Bernried quasi schon mit in die Wiege gelegt. Sein Vater saß ebenfalls im Gemeinderat und war Zweiter Bürgermeister. Das Amt des Bürgermeisters sei sein "Traumjob", sagt der Vater von zwei Töchtern. Bevor Malterer sich entschied, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren, habe er viele Gespräche mit dem scheidenden Amtsinhaber Josef Steigenberger geführt und sich genau informiert, was auf ihn zukommen könnte. Malterer gilt als ruhig und besonnen, im Gemeinderat spricht er nur, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt. Auch seine Entscheidung über die Kandidatur hat er erst nach gründlicher Überlegung gefällt. Zweifel hat er trotzdem keine.

Seinen sicheren Job als promovierter Biologe und Virologe in der freien Wirtschaft müsste er aufgeben, falls er gewählt wird. "Ich mache das, weil ich es mir zutraue." Immer wieder sei er angeredet worden im Dorf, ob er Steigenbergers Nachfolge antreten will. Den letzten Anstoß habe jedoch seine Frau gegeben. "Du kannst eigentlich gar nicht mehr aus", habe sie zu ihm gesagt. Am Amt des Bürgermeisters gefällt Malterer, dass man viele Möglichkeiten habe, das Dorf zu gestalten. Er setzt auf moderates Wachstum, bezahlbaren Wohnraum, genügend Kinderbetreuungsplätze sowie auf die Energie- und Verkehrswende. Bei Themen wie Biodiversität und Klimaschutz könne er seine beruflichen Erfahrungen gut gebrauchen, sagt er.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4819670
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 26.02.2020
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.