Typisierungsaktion:Hoffen auf den passenden Spender

Korbinian Heintze, 20 aus Stockdorf

In Tracht nimmt Korbinian Heintze 2017 sein Abiturzeugnis in München in Empfang.

(Foto: privat)

Korbinian Heintze aus Stockdorf hat Leukämie. Der 20-Jährige braucht dringend eine Stammzellen-Transplantation.

Von Carolin Fries

Korbinian Heintze studiert im zweiten Semester Medizin, er ist klug und interessiert, doch gerade, wenn es um seine Krankheit und deren Behandlung geht, kann der 20-Jährige nicht immer folgen. "Die Materie ist einfach zu komplex". Für den Laien braucht es weder Laborberichte noch Blutwerte, um den Ernst der Lage zu begreifen, es reicht die Diagnose: Akute lymphatische Leukämie. Heintze braucht dringend eine Stammzellenspende; in zwei bis drei Monaten soll die Transplantation erfolgen.

Aktuell werden weltweit die Spenderdateien durchsucht, noch gibt es keinen Treffer, bei dem alle erforderlichen Merkmale passen. Die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) mit Sitz in Gauting wird deshalb am Samstag, 30. Juni, eine Typisierungsaktion für den jungen Mann aus Stockdorf organisieren. In der Pfarrei Planegg werden von 11 bis 16 Uhr Ärzte bereit stehen und Blut- oder Speichelproben von 17- bis 45-Jährigen nehmen. Hier hat sich Heintze als Ministrant, Gruppenleiter und Pfarrverbandsrat engagiert. Er hat "Schneewochenenden" und Zeltlager für die katholische Jugend und den Acht- bis Zehnjährigen wöchentlich einen Treffpunkt am Ort geboten. In St. Vitus in Stockdorf ist er Jugendvertreter im Pfarrgemeinderat. Aufgaben, die aktuell ruhen, weil Heintze die Klinik in Großhadern nicht verlassen darf. Er sieht es gelassen: "Ich kann an der Situation ohnehin nichts ändern."

Dass er ein Kämpfer ist, hat der Student in seinem Leben schon mehrfach bewiesen. 2014 bekam der damals 16-Jährige erstmals die Diagnose Leukämie. Zwei Jahre lang quälte er sich durch eine Chemotherapie, dann hatte er es geschafft. Er machte sein Abitur am Wittelsbacher Gymnasium, ohne einen einzigen Tag die zehnte Klasse besucht zu haben und begann sein Studium in München. Im April dieses Jahres dann die böse Überraschung: Der Krebs war zurück.

Korbinian Heintze gibt nicht auf. "Die innere Einstellung trägt viel zur Gesundheit bei", sagt er. Er macht jetzt noch einmal eine Chemotherapie. "Die verkrafte ich ganz gut." Täglich bekommt er Besuch von seinen Eltern, den jüngeren Schwestern und Freunden, "die mich auf dem Laufenden halten". Er freut sich, wenn er sich mit ihnen wieder ganz normal treffen kann. Einen größeren Wunsch hat er nicht. "Dann hätte ich die vergangenen zwei Jahre falsch gelebt."

Wer sich typisieren lassen will, kann das auch am Freitag, 25. Mai, beim bayerischen Aktionstag bei der AKB in Gauting (Robert-Koch-Allee 23) oder am 16. Juni beim Johannisfeuer der Pfarrjugend auf der Wiese hinter dem Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg.

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