Süddeutsche Zeitung

Verkehr:Tutzinger Ortsmitte wird zum Nadelöhr

Mit Beginn der Sommerferien startet die Sanierung der Hauptstraße. Drei Umfahrungen werden eingerichtet.

Von Manuela Warkocz

Mit Beginn der Sommerferien im August wird Tutzing zu einem Nadelöhr für den Verkehr am See. Dann startet nämlich die Sanierung der Hauptstraße mit ihrem ersten Bauabschnitt im Süden - die Großbaustelle an der Staatsstraße wird das Durchkommen in der Seegemeinde monatelang erschweren. Drei teilweise großräumige Umfahrungen werden eingerichtet. Trotz der Behinderungen, die auch Geschäftsleute spüren werden, ist man in Tutzing froh, dass das Vorhaben mit dreijähriger Verzögerung endlich losgeht. Bis 2023 will die Gemeinde 2,7 Millionen Euro investieren, um gemeinsam mit dem Staatlichen Bauamt Weilheim Tutzings "Wohnzimmer" aufzumöbeln und Fußgängern und Radfahrern mehr Raum zu geben.

Als Bremse erwiesen sich langwierige Verhandlungen um Kostenübernahmen zwischen Staatlichem Bauamt und dem Abwasserverband Starnberger See. Die jüngst unterzeichnete Vereinbarung gilt nun als wegweisend für alle anderen Landkreis-Gemeinden, die ihre Ortsdurchfahrt erneuern wollen.

Loslegen sollen im August zwei Baukolonnen, eine mit dem Bau eines Verkehrskreisels am südlichen Ortseingang, die andere vor dem Gymnasium, wie Verkehrsplaner Benjamin Neudert im Gemeinderat erläuterte. Vor dem Gymnasium werde man vermutlich eine Woche nach Schulanfang Mitte September fertig sein. Dann rückt die Kolonne Richtung Gröberweg vor. Der Kreisel soll im Dezember vollendet werden. So lange ist die Bernrieder Straße komplett gesperrt. Von Mitte März bis Mitte Juni 2021 ist der Bereich vor dem Einkaufszentrum an der Lindemannstraße dran. In den Folgejahren stehen das Zentrum und die nördliche Hauptstraße an.

Mit der Polizei wurden drei Konzepte entwickelt, um einen Verkehrskollaps im Ort zu verhindern. Große Schilder sollen Autofahrer und Schwerlastverkehr in der Region von August 2020 an ein Jahr lang weiträumig eine Umfahrung über die Bundesstraße 2 und Weilheim empfehlen. "Aussperren dürfen wir nicht", so Neudert. Von Süden her gibt es zudem eine Umleitung über Bernried und Diemendorf. Innerorts wird der Verkehr mit einer Einbahnstraßenregelung durch die Bräuhausstraße von der Hauptstraße abgeleitet. Dazu wurde eine Brücke in der Bräuhausstraße eigens mit einer Stahlplatte verstärkt.

Den Aushub nimmt ein überdachtes Zwischenlager auf, das am Volksfestplatz in der Seestraße für 400 000 Euro errichtet wird - "in enger Absprache mit Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt", wie der Verkehrsplaner betont. Belastete teerhaltige Beläge etwa würden später getrennt entsorgt. Kurzfristig habe sich der Abwasserzweckverband entschlossen, auch gleich noch in der Schlossstraße den Regenwasserkanal zu erneuern, und zwar im nächsten Winter. Die öffentliche Slipanlage an der Bootsanlegestelle in der Schlossstraße soll im Sommer nicht eingeschränkt werden.

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Quelle:
SZ vom 26.05.2020
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