Die Hoffnung auf eine baldige Wiederbelebung des Andechser Hofs in Tutzing ist geplatzt. Verhandlungen zwischen Klosterbrauerei und Gemeinde sind gescheitert. Das teilen beide Gesprächspartner am Donnerstag mit. Damit ist weiterhin ungewiss, was mit der seit mehr als fünf Jahren leer stehenden Traditionsgaststätte geschen wird, die dem Kloster gehört. Man stünde nun wieder ganz am Anfang, sagte der kaufmännische Leiter in Andechs, Christian Rieger, der SZ. Und er geht noch weiter: "Ich kann nicht ausschließen, dass wir zu dem Ergebnis kommen, dass die Gaststätte nicht zu retten ist."
Eigentlich waren sich Kloster und Gemeinde weitgehend einig. Auch ein Investor war mit im Boot, der das Lokal renovieren wollte. Die Kosten, die auf sechs Millionen Euro geschätzt wurden, sollten zum Teil finanziert werden durch den Verkauf von Wohnhäusern, die auf einer Fläche hinter dem Gasthof errichtet werden sollten. Doch in den Verhandlungen über einen städtebaulichen Vertrag stellte das Tutzinger Rathaus nach der Darstellung von Rieger Bedingungen, auf die sich der Investor, dessen Namen das Kloster weiterhin geheim hält, nicht einlassen wollte. Zwei entscheidende Bedingungen hätten demnach das Scheitern der Verhandlungen zur Folge gehabt: So hätte die Gemeinde eine Betriebsgarantie ohne zeitliche Begrenzung für den Andechser Hof verlangt. Außerdem sei eine Bedingungen gewesen, dass die neuen Wohnungen erst dann vermarktet werden, wenn die Gaststätte mit Bürgersaal renoviert und eröffnet ist. Üblicherweise beginnt aber insbesondere bei größeren Immobilienprojekten der Verkauf schon, ehe überhaupt die erste Mauer steht. Oft werden so Ausgaben vorfinanziert.
"Wir sind weiterhin an einer Lösung für das Grundstück Andechser Hof interessiert, die seiner exponierten Lage im Ortsbild von Tutzing entspricht", erklärt Rathaus-Geschäftsleiter Marcus Grätz in einer Mitteilung.