Süddeutsche Zeitung

Freizeit am Starnberger See:Ärger um beliebten Geheimtipp

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450 Wanderer aus ganz Deutschland sind am Samstag 50 Kilometer um den See gelaufen. Die traditionelle Veranstaltung rund um den Feiertag Heilig Dreikönig ist kurzfristig umbenannt worden.

Von Christian Deussing, Tutzing

Mit kostenlosen Tickets in unter zwölf Stunden den Starnberger See umrunden: 450 wanderbegeisterte Menschen ließen sich am Samstag dieses Ereignis nicht entgehen und starteten bei herrlichem Wetter in Tutzing zur Dreikönigstour, die aus namensrechtlichen Gründen - zumindest vorerst - nicht mehr "Dreikönigsmarsch" heißen darf. Denn der Veranstalter des nächtlichen "Bavaria-Königsmarsches" zu Ehren König Ludwigs II. hat sich diesen Namen europaweit schützen lassen. Um Ärger zu vermeiden, wurden nun bei dem nicht-kommerziellen Wanderevent am Wochenende die Urkunden und Bändchen für die Teilnehmer der Aufschrift "Dreikönig 2023" verändert.

Es sei eine "unschöne Überraschung gewesen", sagt Manfred Kager, der diese Wanderung um den Starnberger See schon zum sechsten Mal organisiert hat. Der 55-jährige Königsbrunner freut sich über die große Resonanz und die Rekordbeteiligung, die in den Jahren zuvor bei etwa 300 bis 400 Startern gelegen hatte. Zudem hätten 100 Menschen noch auf der Warteliste gestanden, berichtet Kager. Die Veranstaltung gelte mittlerweile als "absoluter Geheimtipp", der sich einer immer größeren Beliebtheit erfreue.

Allerdings war die Tour eine Herausforderung: Gestartet wurde in drei Gruppen von acht Uhr morgens an beim "Tutzinger Hof". Die markierte Strecke führte im Uhrzeigersinn über Possenhofen nach Starnberg über das östliche Seeufer nach Ammerland nach Seeshaupt und über Bernried zurück nach Tutzing. Entlang der Strecke gab es Verpflegung mit Getränken und Energieriegeln an verschiedenen Stationen. Zudem achteten Sanitäter von Bayerischen Kreuz (BRK) auf die Gesundheit der Wanderer. Etwa 75 Prozent der Teilnehmer hätten es geschafft, unter zwölf Stunden das Ziel zu erreichen, darunter manche sogar in sechseinhalb Stunden, berichtet Stefanie Nonnenmann, Sprecherin der sportlichen Veranstaltung. Der jüngste sei 13 Jahre alt und der älteste Wanderer schon Anfang 70 gewesen. Die Teilnehmer hätten auch etwas am Ziel gespendet, der Überschuss gehe an gemeinnützige Vereine oder soziale Projekte, sagt Nonnenmann.

Möglichst bald soll nun aber die Sache mit dem Namen geklärt werden. Veranstalter Kager betont, dass sich sein "Dreikönigsmarsch" auf den Feiertag am 6. Januar und nicht auf König Ludwig II. beziehe. Der Organisator will sich deshalb "qualifiziert markenrechtlich" erkundigen. Er betont aber, keinen Rechtsstreit anzetteln zu wollen.

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