HauptstraßensanierungEndspurt in Tutzing

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Zäune, Schilder, Umleitungen: Die Tutzinger Ortsmitte bleibt dieser Tage noch eine Großbaustelle.
Zäune, Schilder, Umleitungen: Die Tutzinger Ortsmitte bleibt dieser Tage noch eine Großbaustelle. (Foto: Viktoria Spinrad)

Bis Jahresende soll die Modernisierung der Hauptschlagader im Ort abgeschlossen sein.

Von Viktoria Spinrad, Tutzing

Es gab eine Zeit, da sollte die Tutzinger Hauptstraße nach vier Jahren Bauzeit frisch saniert freigegeben werden. Ein kraterähnliches Baustellenloch und einen komplizierten Bareislgraben später laufen die Buddelarbeiten mittlerweile im sechsten Jahr. Doch nun ist Endspurt angesagt: Bis zum Jahresende soll die Hauptstraße fertig saniert sein. Zumindest, „wenn nichts Schlimmes passiert“, wie Gemeindesprecher Jan-Philipp Grande vorsichtig betont - zu oft waren die avisierten Zeiträume von der Realität überholt worden.

Derzeit ist die Hauptstraße zwischen Höhe Marienstraße und Oskar-Schüler-Straße noch gesperrt. Vergangene Woche wurde der Boden asphaltiert. Was noch fehlt, ist die sogenannte „Tragschicht“ und ein Finish der Gehwege - diese sollen in den nächsten Wochen fertiggestellt werden. Immerhin: Mutige Fußgänger können das Baufeld weiter passieren.

Parallel wird dazu von Dienstag, 22. April, an ein weiterer Bauabschnitt eröffnet. 200 Meter südlich vom letzten Absperrmodul beginnt dann die sogenannte Verkehrsphase 7 („Seeseite“). Was wie ein Brettspiel klingt, wird eine der letzten Planierungsabschnitte der Hauptstraße. Zwischen Oskar-Schüler-Straße und Neustätterstraße wird diese dann abschnittsweise halbseitig gesperrt, die mehr oder minder bewährte Ampelschaltung soll helfen, den Verkehr zu steuern. Die Umleitung läuft über die Oskar-Schüler-Straße, Kirchenstraße und Bahnhofstraße. Immerhin: Fußgänger und Radfahrer haben während der auf drei Wochen angesetzten Arbeiten zwischen Hauptstraße 68 und 76 freien Durchgang.

Es ist das nächste Kapitel in einer Nervenprobe für die Gemeinde. Es gleicht einem planerischen Gesamtkunstwerk, parellel den Boden aufzumachen, Trinkwasserhauptleitungen zu erneuern, Leerrohre für Glasfaserkabel zu verlegen und die Gehwege zu sanieren. Mittendrin tauchen dann im Boden immer wieder unerwartete Überraschungen auf. Mal lagen Rohre ganz anders als in den Bauplänen der Gemeinde vermerkt. Mal tat sich plötzlich ein großes Loch im Boden auf. Und zuletzt fanden die Arbeiter einen alten Öltank. So müssen das Staatliche Bauamt Weilheim, die Gemeinde und der Abwasserverband sich untereinander immer wieder neu koordinieren. „Das Ganze ist extrem dynamisch“, so drückt es Grande aus.

Bei regelmäßigen Begehungen beantwortet Bürgermeister Ludwig Horn (Mitte) Fragen von Anwohnern und Gewerbetreibenden. Mancher wird hier seinen Frust über die ewige Baustelle los.
Bei regelmäßigen Begehungen beantwortet Bürgermeister Ludwig Horn (Mitte) Fragen von Anwohnern und Gewerbetreibenden. Mancher wird hier seinen Frust über die ewige Baustelle los. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Dynamisch sind auch die Sperrungen im Ort, denn auch die Deutsche Bahn ist im Werkel-Modus. Wegen Gleisbauarbeiten sind seit Donnerstag diverse Bahnübergänge gesperrt. Der Übergang Rößlberg etwa ist bis Mittwoch, 23. April, nicht passierbar. Die Umleitung erfolgt über die B2. Bis Donnerstag, 24. April, müssen Autofahrer auch die Bahnübergänge Sonnenleite, Diemendorf, Feldweg und Blumenstraße umfahren - letzteren immerhin erst von Mittwoch, 23. April an.

Auch an der Hauptstraße wird es so schnell nicht langweilig. Denn selbst, wenn das Staatliche Bauamt Weilheim durch ist, wird es noch eine Baustelle zu bestaunen geben: den privaten Neubau an der Hauptstraße 39, dem ehemaligen Kohlen-Müller. Für den wachsenden Tutzinger Fanclub von LKW-Rangierverkehr wird so weiterhin Baustellenkino geboten sein. Was das für Autofahrer bedeutet, die dann gern über den nagelneuen Asphalt durch die Ortsmitte gleiten wollen, da will Grande noch keine Prognose wagen. Nur soviel: Man sei dran, den Eingriff in den Straßenverkehr so weit wie möglich zu minimieren.

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