Tutzing:Rohre werden saniert

Bei Untersuchungen wurden starke Schäden festgestellt

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Bäche verlaufen in vielen Tutzinger Bereichen in Rohren. Die stammen aber oft schon aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren. Sie sind teilweise nicht nur wegen ihres Alters marode, sondern auch unsachgemäß verlegt. Starke Bautätigkeit und heftige Niederschläge taten in den vergangenen Jahren ein Übriges, sodass Rohre verstopft oder gebrochen sind und es zu Überflutungen kam. Die Rohre sollen nun systematisch untersucht und nach und nach saniert werden. Eine Mammut-Aufgabe, die sowohl zeitlich wie finanziell nicht so rasch zu stemmen sein wird, wurde im Umweltausschuss deutlich.

Imme-Susanne Thüring vom Bauamt im Rathaus machte in ihrer Vorlage deutlich, dass man bei einigen Bauaktivitäten und Altlastensanierungen schon Rohrabschnitte mit Kameras untersucht habe. Dabei seien "durchweg starke Schäden" festgestellt worden. Sie plädierte für ein langfristiges Konzept, dem die Ausschussmitglieder zustimmen. Demnach sollen alle verrohrten Bachabschnitte erfasst, die bereits mit Kamerafahrten untersuchten Abschnitte markiert, ein Leistungsverzeichnis erstellt und ein Sanierungskonzepts mit Prioritätenliste in die Wege geleitet werden. Im Haushalt für das nächste Jahr soll das nötige Geld bereit stehen. Weil die Sanierung der Tutzinger Hauptstraße in etwa einem Jahr beginnen könnte, soll sich das Augenmerk zunächst vor allem auf die verrohrten Bäche dort richten.

Ein Gemeinderatsbeschluss von 2001, die verrohrten Bäche möglichst wieder zu öffnen, lässt sich nicht so leicht umsetzen. Das sieht auch ein Verfechter dieser Idee, Grünen-Gemeinderat Bernd Pfitzner, ein. "Die verrohrten Bäche liegen oft drei, vier Meter tief auf Privatgrund. Da können wir nicht einfach Gräben aufreißen", sagte er auf Nachfrage. Wo es möglich ist, würde er freiliegende Bäche als ökologischen Lebensraum aber begrüßen. Auch der Hochwasserschutz wäre dann womöglich einfacher. Und es sei doch auch einfach ein Erlebnis, an einem plätschernden Bach entlang zu gehen. "Der Weg durch die Hallberger Allee hinunter zum Kino gehört sicher nicht nur für mich zu den schönsten im Ort", sagte Pfitzner.

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