Die frühere FDP-Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat ein neues politisches Buch geschrieben. Es hat den Titel "Angst essen Freiheit auf: Warum wir unsere Grundrechte schützen müssen" und erscheint anlässlich des 70. Geburtstags des Grundgesetzes. In Zeiten der Digitalökonomie und datengetriebener Sicherheitspolitik stellt Leutheusser-Schnarrenberger die Frage, ob wir uns der Bedeutung der Grundrechte noch bewusst sind - oder ob wir diese nicht bereits im Sinne mutmaßlicher Sicherheitsgefährdungen aufgegeben haben. Anhand mehrerer Beispiele zeigt sie, dass etwa der Glauben an die Unantastbarkeit der Menschenwürde in Artikel 1, die in der Theorie fast alle Bürgern bejahten, im konkreten Einzelfall auf die Probe gestellt werde - man denke an die Rettungsfolter oder den Abschuss entführter Flugzeuge. Es folgen Artikel über das Persönlichkeitsrecht und die informelle Selbstbestimmung. Rechte, die im digitalen Zeitalter durch mangelnden Datenschutz und weltweiten Datenhandel ausgehebelt würden.
Leutheusser-Schnarrenberger ist am Donnerstag, 4. Juli, in der Tutzinger Buchhandlung Held zu Gast. Sie spricht dort von 19 Uhr an mit dem Historiker Clemens Hecke über ihr neues Buch. Der Eintritt beträgt acht Euro, Anmeldungen telefonisch unter 08158/8388 oder direkt in der Buchhandlung, Hauptstraße 70.