Tutzing:Parker sollen am Bahnhof zahlen

Gebühr in Tutzing 1,50 Euro am Tag. Zwei Car-Sharing-Plätze geplant

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Wer sein Auto am Tutzinger Bahnhof östlich der Gleise - also zur Seeseite hin - abstellt, soll bald 1,50 Euro am Tag zahlen. Für einen Monat werden 22 Euro fällig. Das teilte die Deutsche Bahn (DB), die den Park & Ride Parkplatz künftig bewirtschaften will, der Gemeinde Tutzing mit. Die Kostenpflicht gelte in etwa vier bis fünf Monaten, gab Vize-Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) die Information im Gemeinderat weiter. Sie berichtete zudem von einem "positiven Gespräch" mit der Bahn. In Zusammenhang mit einem neuen Gestattungsvertrag, bei dem die Bahnhofs-Stellfläche an die Bahn zurückfällt, habe die Bahn einer Bike + Ride-Anlage zugestimmt, so Geschäftsleiter Marcus Grätz. Zuvor habe sie nur eine "wohlwollende Prüfung" angekündigt.

Auch zwei Car-Sharing-Parkplätze sollen es künftig auf Bahngrund geben. Die Auswahl eines Car-Sahring Anbieters überlässt die DB der Gemeinde. Taxi- und Busparkplätze bleiben bestehen. Gemeinderäte befürchten, dass vor allem auswärtige Pendler vermehrt in Anliegerstraßen rund um den Bahnhof ausweichen, sobald Parken was kostet. Anliegerausweise, wie sie Thomas Parstorfer (CSU) vorschlägt, lehnt das Rathaus jedoch als zu aufwendig ab. Vorgesehen sind vielmehr in den Anliegerstraßen enge Parkzeitbeschränkungen, etwa in der Früh von nur zwei Stunden. "Wir werden unbedingt was tun müssen", so Dörrenberg. Die Verwaltung will dazu Erfahrungen der Bahn mit Parkraumbewirtschaftung und deren Folgen einholen.

Eine deutliche Rüge fing sich die Rathaus-Verwaltung in puncto ihrer Sitzungsunterlagen ein, beziehungsweise deren Nicht-Vorhandensein. Thomas von Mitschke-Collande (CSU) bemängelte, dass die Gemeinderäte die aktuelle Fassung des geänderten Vertrages mit der Bahn nicht erhalten hätten. Auch zu anderen Tagesordnungspunkten der Sitzung liege nichts Schriftliches vor. "Die Unterlagen werden von Sitzung zu Sitzung dünner", ärgerte sich der langjährige Kommunalpolitiker. Er weigerte sich, ebenso wie vier weitere Gemeinderäte auch aus anderen Fraktionen, dem Vertrag unbesehen zuzustimmen. Dennoch wurde er mit der Mehrheit von zwölf zu fünf Stimmen verabschiedet.

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