Tutzing:Niederschmetternd

Tutzinger Gemeinderat Schuster beklagt Zustand des Beachvolleyballplatzes

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Der Sommer legt noch einen richtigen Enspurt hin und lockt an den See - zwei Uferbereiche in Tutzing sehen aber gar nicht mehr einladend aus. Der Beachvolleyballplatz nahe dem Museumsschiff müsse dringend hergerichtet werden, hieß es am Dienstag in der ersten Sitzung des Gemeinderats nach der Sommerpause. Auch der Badeplatz an der Ortsgrenze zwischen Tutzing und Garatshausen sei unansehnlich. Ob und was zu tun ist, blieb in beiden Fällen umstritten.

Der Beachvolleyplatz beschäftigt die Lokalpolitiker seit Jahren. Tutzinger Jugendliche um Michael Knott hatten 2014 eine Petition mit 1000 Unterschriften vorgelegt, Vorarbeiten geleistet und sich auch um die Finanzierung gekümmert. Die übernahm FDP-Gemeinderat Hellmut Kirchner. Aber Standortsuche, Einwände von Naturschützern, Baurechtsprobleme, schließlich noch ein maroder Abfluss in den See - es dauerte, bis Bürgermeister Rudolf Krug im August 2015 den mit 120 Tonnen Sand aufgefüllten Platz auf einer Lichtung zwischen Seestraße und Johannishügel eröffnen konnte. Ein Jahr danach wirkt das Spielfeld nur 20 Meter vom See entfernt allerdings oft verwaist. Gemeinderat Georg Schustern (ÖDP) hält den "katastrophalen Zustand" der Sportanlage für ausschlaggebend. Und sieht die Gemeinde in der Pflicht. Das Unterholz gehöre ausgeschnitten, dürre Bäume entfernt und am Rand Rasen ausgesät. Nach wie vor gebe es kein Netz rund um den Platz. "Jedem Ball bis in die Brennnesseln nachzulaufen, macht halt keinen Spaß", gab Schuster wieder, was er von Jugendlichen gehört hatte. Die wiederum seien in der Pflicht, den Beachvolleyplatz zu unterhalten, stellte die 2. Bürgermeisterin und Sitzungsleiterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) klar. Wolfgang Marchner (Bürger für Tuitzing) sah sich in seinen Bedenken gegen die Einrichtung bestätigt: "Die ist überflüssig wie ein Kropf."

Michael Knott sagt auf SZ-Nachfrage, dass vor allem die versprochene Liegewiese fehle. Die, so sei es ausgemacht gewesen, sollte die Gemeinde anlegen. "Wenn es einmal kräftig regnet, kann man sich dort einen Monat nicht niederlassen", so die Erfahrung des 29-Jährigen. Viele fragten nach der Wiese, die gern zum Zuschauen oder zum lockeren Zusammensein kommen würden. Regelmäßig bespielt werde der Platz von einer Studentengruppe, die bei schönem Wetter jeden Samstag und einmal unter der Woche komme. Er selbst sei heuer nur genau vier Mal da gewesen. Die Gründung eines eigenen Unternehmens habe nicht mehr Zeit gelassen.

Am öffentlichen Badeplatz zwischen Tutzing und Garatshausen sieht Christine Nimbach (Grüne) Handlungsbedarf. Fast nur noch Steine gebe es dort, die Wiese sei so gut wie weg. Das Thema ist nicht neu, wie Peter Stich (CSU) ausführte. Die Wiese verkümmere im Schatten. "Die Hälfte der Bäume müsste weg, Humus und Rasen hin." Das Problem sei aber, dass Wasser vom Hang alles wieder wegschwemme, und zwar direkt in den See, was nicht nur die Badequalität beeinträchtige, sondern auch Naturschützern missfalle. Eine kurzfristige Lösung für den Platz ist also nicht in Sicht. Christine Nimbach will mit einem Antrag an den Umweltausschuss des Gemeinderats aber herausfinden, ob sich an der "Liegewiese" nicht doch was verbessern ließe.

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