Tutzing:Hilfe für die Ukraine

Tutzing: In einem Lagerraum türmt sich gespendetes Mobilar, das für die Ukraine bestimmt ist.

In einem Lagerraum türmt sich gespendetes Mobilar, das für die Ukraine bestimmt ist.

(Foto: BRK)

Auslandshilfe des Roten Kreuzes feiert 20-jähriges Bestehen

Von Anna-Elena Knerich, Tutzing

"Martinshorn-Quarte" und Balkanmusik für die deutschen und ukrainischen Gäste am Donnerstag beim Jubiläum der Ukraine- und Auslandshilfe: Karl Mayer, Leiter der Auslandshilfe des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Starnberg, bedankte sich im Schloss Garatshausen bei ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren hochwertiger medizinischer Hilfsgüter (bisher über 765 Tonnen), die sein Team seit 20 Jahren in die Ukraine transportiert.

Der langjährige Helfer Jürgen Berthold referierte die Entstehungsgeschichte der Auslandshilfe: 1996 machten sich fünf Rotkreuzler selbstständig und sammelten in bei Kranken- und Sanitätshäusern medizinisches Hygienematerial sowie ausrangierte, aber funktionstüchtige Geräte ein: Defibrillatoren und Röntgengeräten, Krankenbetten und Rettungswagen. "Ein ukrainischer Krankenwagen bestand aus einem VW-Bus mit zwei Bierbänken", sagte Christian Jeschke, dessen Firma Inhalationsgeräte stiftet. "Infusionen wurden aus Plastikflaschen gebastelt." Die Spenden lagerte das Team in Söcking, luden sie auf Lkw und machten sich auf den Weg in die Westukraine - oft mit langen Wartezeiten beim Zoll. In der Ukraine stießen sie auf große Dankbarkeit und für Sanitäts- und Feuerwehrausbildungen auf Wissbegierigkeit.

Ziel der Auslandshilfe ist, durch Wissensvermittlung zur Selbsthilfe und Unabhängigkeit des Ukrainischen Roten Kreuzes (URK) beizutragen. Denn erst wenn die jeweilige nationale Rote Kreuz-Gesellschaft andere Länder darum bittet, dürfen die Schwestergesellschaften dort helfen, erklärte Günther Geiger, Leiter der Internationalen Arbeit des BRK. Heute engagieren sich 28 Helfer bei der Auslandshilfe. Sie nehmen Urlaubstage und investieren freiwillige Arbeitsstunden, um bis zu zweimal jährlich in die Ukraine zu fahren - insgesamt kamen sie auf 800 000 bisher zurückgelegte Kilometer. Beim Festakt wurden etliche Mitglieder geehrt, Leiter Karl Mayer erhielt die höchste Auszeichnung des URK. Die Auslandshilfe bittet weiter um tatkräftige Unterstützung sowie materielle und finanzielle Hilfe.

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