Tutzing:Großbaustelle Ortsdurchfahrt

Hauptstraße Tutzing; Hauptstraße in Tutzing

Schlaglöcher, zugeparkte Fahrbahn, Gefahr für Radler - vieles soll im südlichen Bereich der Tutzinger Ortsdurchfahrt besser werden.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Am 3. August startet die aufwendige Sanierung der Tutzinger Hauptstraße. Los geht es an diesem Montag am südlichen Ortsende mit der Baustelleneinrichtung. Bürger müssen sich auf Umleitungen einstellen.

Von Manuela Warkocz

Vier Jahre lang wurde diskutiert und geplant, jetzt wird es ernst: Am Montag, 3. August beginnt die umfassende Sanierung der Tutzinger Hauptstraße. Damit die Großbaustelle in der Ortsdurchfahrt reibungslos läuft, wird in den nächsten Tagen am Volksfestplatz in der Seestraße eine Fläche für Baustellencontainer und ein Bodenzwischenlager für den Aushub eingerichtet. Tutzinger und Auswärtige müssen sich in den kommenden Monaten auf Behinderungen und teils weiträumige Umleitungen einstellen.

Drei Partner, ein großes Projekt - um die Staatsstraße in der Seegemeinde zu modernisieren ziehen das Staatliche Bauamt Weilheim, zugleich auch Koordinator der Baumaßnahme, die Gemeinde Tutzing sowie der Abwasserverband Starnberger See an einem Strang. Gemeinsam informieren sie auch über die Details. Demnach beginnen die Arbeiten im ersten von drei Bauabschnitten am südlichen Ortsende an der Lindemann- und Bernrieder Straße. Die Bernrieder Straße wird voraussichtlich bis Ende November 2020 voll gesperrt.

Im ersten Schritt sind zugleich Arbeiten an den Schmutz- und Niederschlagswasserkanälen, der Trinkwasserleitung sowie weiterer Leitungen wie Gas, Strom und Glasfaserleerrohren am nördlichen Ende des Bauabschnitts vor den Schulen und am südlichen an der Lindemannstraße vorgesehen. Wie es heißt, könne der Schmutzwasserkanal in der Hauptstraße größtenteils grabenlos saniert werden. Der Abwasserverband Starnberger See müsse jedoch im Rahmen der Straßensanierung die bis zu fünf Meter tiefen Kanäle der Straßenentwässerung in offener Bauweise erneuern.

Die teilweise stark deformierten Betonrohre werden ausgebaut und durch neue, größere Betonrohre bis zu einem Meter Durchmesser ersetzt. Auch die Schächte der Niederschlagswasserkanalisation mit einem Durchmesser von bis zu 1,2 Meter werden erneuert. Die Straßenentwässerung wird vollständig neu errichtet samt einer Reinigungsanlage. Sie könne einen Großteil von filterbaren Stoffen, wozu auch der Reifenabrieb und Öle gehören, zurückhalten, sodass diese nicht in den See eingeleitet werden.

Im ersten Bauabschnitt werden auch Trinkwasserleitungen auf 1275 Meter Länge und 28 Hausanschlüsse erneuert. Die in den 1960er Jahren verlegten Leitungen sind Fachleuten zufolge an ihre Altersgrenze gelangt, sie bestehen aus relativ bruchanfälligem Grauguss. "Dies führte in letzter Zeit vermehrt zu Reparaturen wegen Rohrbrüchen", heißt es zur Erklärung.

Ist man im Untergrund fertig, folgen Straßenbau auf 7,50 Meter Breite und Gehwege. Letztere werden mit "Münchner Platten" versehen, alle Bereiche sollen barrierefrei gestaltet und die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Im Süden will man rechtzeitig mit dem Bau des geplanten Kreisverkehrs beginnen, damit eine Bauphase erreicht werden kann, die eine sichere Verkehrsführung in der Winterpause ermöglicht. Die Bauarbeiten sollen so ablaufen, dass eine halbseitige Verkehrsführung im Baufeld möglich ist.

Grundsätzlich ist geplant, den innerörtlichen Verkehr bis Ende November Richtung Starnberg über die Lindemann- und Hauptstraße zu leiten und nur im Baufeld der Hauptstraße einbahnig zu führen. Der Verkehr in Richtung Bernried und Weilheim wird über die Oskar-Schüler-Straße und weiter über die Kirchen- und Bräuhausstraße gelenkt. Dazu wird die Richtung der bestehenden Einbahnregelung in der Bräuhausstraße umgekehrt und eine gesicherte Fußgängerführung eingerichtet. Dadurch, so die Projektbeteiligten, sei keine Ampelregelung im Baufeld notwendig, wodurch die Baufelder länger werden könnten. Damit lasse sich letztlich die Bauzeit verkürzen. Während der Vollsperrung der Bernrieder Straße wird über Haunshofen und die Kreisstraße WM 28 umgeleitet sowie großräumig die Umleitungs mit Hinweis auf den Ausbau der Ortsdurchfahrt beschildert.

Innerorts können Busse die Haltestellen am Tutzinger Krankenhaus wegen Sperrung der Bahnhofstraße nicht anfahren, sie fahren über die Oskar-Schüler-Straße.

Die Zufahrt zum Südbad ist nur aus Richtung Bernried möglich. Zufahrten zum Krankenhaus sowie zur Tankstelle sollen durchgehend befahrbar sein ebenso in der Regel private Zufahrten.

Als Koordinator der umfassenden Straßenerneuerung hat das Staatliche Bauamt nach europaweiter Ausschreibung den Auftrag nach eigener Auskunft am 6. Juli an die Baufirma Kutter aus Bad Wörrishofen vergeben. Die Baukosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich voraussichtlich auf etwa 6,2 Millionen. Den Projektpartnern ist bewusst, dass die Baumaßnahme Anlieger, Verkehrsteilnehmer und die gesamte Gemeinde belastet. "Wir sind bemüht, Baulärm, Verschmutzungen und Verkehrsbehinderungen auf ein Minimum zu begrenzen. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger von Tutzing sowie alle Verkehrsteilnehmer jedoch auch um Verständnis und Geduld", so Silke Schweigler vom Straßenbauamt und Bürgermeisterin Marlene Greinwald.

Bei Problemen können sich Bürger unter der E-Mail ortsdurchfahrt@tutzing.de an die Projektpartner wenden. Tutzinger erhalten zum Start zudem einen Info-Flyer mit den innerörtlichen Verkehrsführungen und weiteren Kontaktmöglichkeiten.

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